Sonntag, 31. Mai 2009

Steiler Sinkflug für Amerikas Buchhandel, Grosser Bahnhof für arabische Verleger und ein Fest für Darwin in London: Buchmessen New York und London.

Article in German about concluded BEA Book Expo America & upcoming London Antiquarian Bookfair. Who´se in need of an English translation shouldn´t hesitate to contact me via email. thank you.

In New York ist soeben die diesjährige BEA, die amerikanische Büchermesse Book Expo America, zuende gegangen. Die versammelte US-Buchindustrie machte einen deprimierten Eindruck, so amerikanische Medien. Mal gerade eben 1.500 Aussteller bzw. Verlage - erschreckend wenig für das Riesenland USA inkl. Gastnationen - und gut 500 präsentierte Autoren, dazu Buchhändler, Literaturagenten und akkreditierte Journalisten hatten sich am Hudson versammelt: diesmal nicht, wie in den Vorjahren noch üblich, zu opulenten Dinnern mit Menüfolgen, sondern schlicht zu Cocktails. Um rund 47 Prozent seien die Anmeldungen von amerikanischen Verlagen zurückgegangen, so ein Sprecher; die Giganten wie HarperCollins und Simon & Schuster waren allerdings wie immer standhaft und pflichtbewusst an Bord. Im Gegensatz zum munter florierenden Handel mit E-Books und Audio-Books sei der Absatz des auf Papier gedruckten Buchs im rapiden Sinkflug begriffen.

Und so nimmt es nicht wunder, dass Kindle und Konsorten, in der Vergangenheit von den bibliophilen Machern naserümpfend in Seitengängen der Ausstellungsgeländes versteckt, diesmal im Haupt-Showroom wie das Allerheiligste präsentiert wurden. Nach den Erhebungen des amerikanischen Datendienstleisters für die Buchindustrie, Nielsen BookScan, sind die üblichen Verdächtigen, der unverwüstliche Harry Potter von Miss Rowling und der Kirchenwahnkitsch aus der Feder eines gewissen Dan Brown, weiterhin marktbeherrschend und konnten den Karren noch einmal aus dem Dreck ziehen; wie lange noch?

Grosse, international bekannte Autorennamen fehlten auf der diesjährigen BEA; Langweiler aus dem Ressort Blümchen- und Wellnessautoren beherrschten die Szenerie: damit lässt sich vermutlich in ländlichen Regionen vor allem bei weiblichen Lesern noch richtig gut Absatz machen. Von besonderem Interesse soll auch der geballte Auftritt am westlichen Markt operierender arbischer Verleger vorrangig aus Ägypten, aber auch aus dem Irak, dem Libanon und Abu Dabi gewesen sein; das arabische Emirat Abu Dabi, wo auch der Präsident des arabischen Verlegerverbandes sein Büro hat, ist alljährlicher Austragungsort einer international ausgerichteten, an Zuspruch wachsenden und sehr erfolgreichen Buchmesse, die in diesem Jahr auch mit deutscher Beteiligung im Land deer Ölmilliardäre bereits im März glanzvoll über die Bühne ging; Tendenz steigend und inzwischen auch mit angeschlossener Antiquariatsmesse. Kommt das Heil für den kranken Mann im Buchregal aus dem Morgenland? Sieht fast danach aus.

Während die NeuBuchmessen ausser den arabischen und vielleicht noch asiatischen schrumpfen, expandieren die internationalen Antiquariatsmessen. Zumindest nach eigenem Bekunden die anstehende in London. Die besticht vor allem durch einen phantasievoll gestalteten Webauftritt. Rund 160 akkreditierte Antiquare, Vertreter von Fachzeitschriften und allgemeiner Presse, Standesorganisationen, Dienstleistern und Zulieferern wie Buchbindern werden sich vom 4. bis 6. Juni im Olympiaturm an der quirligen Hammersmith Road im Herzen von London ein berufliches Stelldichein geben. Für eine Antiquariatsmesse ist das viel. Die traditionsreiche Messe in der Mutterstadt des Handels mit antiquarischen Büchern überhaupt steht heuer ganz im Zeichen von Charles Darwin: dessen 200ster Geburtstag und gleichzeitig 150ster Erscheinungstag seines Hauptwerk zur Entstehung der Arten wird in diesem Jahr nicht nur an der Themse mit allen Ehren begangen.

Rare und sehr gut erhaltene Originalausgaben von Darwins Werken sowie Original-Quellen stehen bei finanzstarken Sammlern extrem hoch im Kurs: so steht bei AbeBooks ein original handgeschriebener und signierter Brief des Vaters der Evolutionslehre aus dem Jahr 1876 für immerhin 12.500$ (in Euro sind es etwas weniger) zum Verkauf; rare Originalausgaben seines Hauptwerks On the Origin of Species sind für um die 100.000 englische Pfund am Markt (hier sind es in Euro sogar noch etwas mehr).

Schirmherr in London ist aus gegebenem Anlass der Journalist und Historiker Andrew Marr, ehemaliger Herausgeber des linksliberalen Independent und eine Art hochkarätigerer Guido Knopp der britischen BBC: für den Sender hat er im Rahmen einer Reihe zur britischen Geschichte auch Beiträge zu Charles Darwin verfasst. Auch der Wiener Antiquar Norbert Donhofer, Vorsitzender des Verbandes österreichischer Antiquare, ist in London prominent vertreten und wird auf der offiziellen Website der Antiquariatsmesse exponiert vorgestellt: mit einem Buch, wie die Briten mit dem für sie typischen schwarzen Humor süffisant anmerken, das hervorragend zur gegenwärtigen Wirtschaftskrise passe: Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations; ein Klassiker.

Norbert Donhofer erläutert auf seiner übrigens sehr ansprechend und persönlich gestalteten Website anschaulich, für welche Art rarer Bücher er anspruchsvolle Kundschaft vorrangig sucht und findet: Naturwissenschaften und Illustrata gehören neben österreichischen Regionalia ebenso dazu wie Psychoanalyse und Musik und die besonders sinnlichen und daher heiss begehrten Autographen und Manuskripte. Und, wie´s scheint, der immergrüne "Moralapostel des Eigennutzes" (laut Manager-Magazin) Adam Smith.

Das Antiquariat Donhofer liebt es zwar klassisch, ist aber dem Internet durchaus nicht feindlich gesinnt: auch bei AbeBooks haben die Wiener längst eine eigene Homepage; und bieten dort durchaus auch solide Bücher zur Geschichte der Fotografie für 12 bzw. 22 Euro an; was sie noch sympathischer macht. Viel Erfolg auf der London Antiquarian Book Fair!

Dienstag, 26. Mai 2009

Duerer in Lithuania. A Rare Book dedicated to one of Europe´s most famous artists in history



Among antiquarian items concerning "things German" the most wanted and most precious collectibles are rare books and graphics from the German renaissance era of Albrecht Duerer. Many enthusiasts regard this era one of the most important of European culture
ever. Huge sums of money are paid. Duerer is a goldmine for fine arts and booksellers - and for private and public collectors who´re in need of cash. So they browse the attics to find an original Duerer if lucky. Even high class institutions like the
Jesuit University of San Francisco consigned their Duerer items - a collection of original graphics - to an auction house in a symbolic act of "burning the furniture to keep it warm", as an arts professor pointed out.

One of the most popular and often copied self-portrait paintings in the oeuvre of Albrecht Duerer is this one: the artist as a young man; presented in Nuremberg Duererhaus, where the city´s most famous son lived an worked.

A print of this famous portrait picture covers the copy of a book I recently bought together with a bunch of copies of Lithuanian books on arts and archaeology (I wrote about those items in this blog). The book is written in Lithuanian language and is a translation from the Russian. Titel of the book: Albrechtas Diureris. Author: Sergejus Lvovas. Translator: Marija Macijauskiene. Vilnius 1982 (first ed. in Russian 1977). Vaga publishers, Vilnius. 344 pages. Hardcover binding in a not fine but good condition, edges mildly damaged. cutting and pages mildly tanned, spine ok, no further damages. Former price printed on the back cover: 1 rb 70 kp.

The book is very rare and as far as I know not offered on the internet except for this copy; libraries in Vilnius and Klaipeda have copies of the book in stock. No further information on the author available. Who´s interested in purchasing the copy should contact me via email or twitter. Please apologize my flaw photography skills. Tx.

Having expended my secondhand and rare bookselling activities I´ve developed some good contacts to bookowners from Russia, Ucraine, Belarus, Lithuania, Poland, Latvia, some of them schollared, all of them "bookish" but willing to sell; if you mail me your special interests I´d start investigating.

Sonntag, 24. Mai 2009

Riesenbücherflohmarkt, kulturelle Highlights auf der Wiese und sozialer Buchverkauf für Schlafsäcke: rund ums Buch in Missouri, Wales und Wien.

auf Deutsch: interessante Links aus der Bücherwelt:

Ein kleiner Ort in Wales steht seit diesem Wochenende für zehn Tage im Mai ganz im Zeichen von Literatur und Kunst:
Hay-on-Wye nicht weit von der Grenze zum englischen Herefordshire in den West Midlands; das entsprechend County in Wales heisst Powys; eine zauberhafte, verwunschen wirkende Gegend mit viel Natur; wie geschaffen für eine harmoniche kulturelle Parallelwelt, die wir heute alle so bitter nötig haben als Medizin für unsere verstörten Seelen.

Das weit über die Waliser Grenzen hinaus bekannte und gerühmte - Bill Clinton ist laut Wikipedia bekennender Fan und Gast - Hay Festival ist kein hausgemachtes Waliser Folklore-Event, sondern wird von London aus dirigiert: zu Beginn vor mehr als 20 Jahren von der konservativen Sunday Times, aktuell vom liberalen Guardian, neben Sony Hauptsponsor des kleinen, engagierten Festivals mit grünalternativem Touch; eine Mischung aus intellektuellem Familienfest, Book-Event mit Lesungen von und Gesprächsrunden mit angesagten Autoren und natürlich Börse für Leute, die mit Büchern Geschäfte machen. Bill Clintons Bezeichnung von Hays als "intellektuellem Wooestock" trifft es wohl im Kern.

Die Großen der englischsprachigen Belletristik und Sachbuchliteratur sowie handverlesene Musikstars geben sich alljährlich auf den walisischen Wiesen ein Stelldichein, in diesem Jahr u.a. der legendäre Fernsehmoderator David Frost und die amtierende britische Hofdichterin (poet laureate), die für ihre feministischen Kurzgedichte berühmte Schottin Carol Ann Duffy; am 31. Mai gibt sich Popstar Sting die Ehre: gemeinsam mit Gattin und Shakespearedarstellerin Trudi Styler talkt der ehemalige Police-Frontman in einem Hotel über das Eheleben von Clara und Robert Schumann im Vergleich zu seinem und über ehrgeizige eheliche Kulturprojekte in London: allein das wäre schon allein die Reise nach Wales wert;-).

Für die lieben Kleinen wurde traditionell mit dem "Hay Fever" ein vielseitiges und altersgerechtes Anti-Quengel-Programm auf die Beine gestellt; wer an Karten interessiert ist, kann sich auf der offiziellen Website schlau machen; getwittert wird natürlich - wenn auch sehr bescheiden - auch; neu ist in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit der britischen Charity-Organisation Oxfam, die mit einem großen Bücherstand für gebrauchte Bücher vor Ort sind und einen Preis stiften; gegen eine Spende von 5 Büchern pro Tag gibt es zudem 1 Ticket zu einem der Festival-Events; Ehrengäste von Oxfam sind immerhin der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu und Model und Schriftstellerin Sophie Dahl.

Das Hay Festival hat inzwischen Ableger in Kolumbien und Spanien; für soviel Rührigkeit gab´s in diesem Jahr den Queen´s Award for Enterprise.

Bücherfreunde auf der Suche nach dem ultimativen Schnäppchen können auch auf Reisen fündig werden, vor allem bei sozialen Bücherflohmärkten kirchlicher und weltlicher Organisationen und den durch Spenden aufgestockten Ausverkäufen der Leihbibliotheken. Was es in Deutschland in dem Ausmaß gar nicht gibt, ist in den USA vom Volumen her ein landesweites Riesengeschäft, bei dem sich auch professionelle Antiquare regelmäßig eindecken.

So lädt die Distriktbibliothek von St. Charles bei St. Louis in Missouri für das kommende Pfingstwochenende zum grossen Sommerbücherflohmart mit sage und schreibe 250.000 Angeboten. Vom 29.-31. Mai kann von 9 Uhr morgens bis abends um 21 Uhr nach Herzenslust gestöbert werden, Eintritt muss dafür sogar bezahlt werden: saftige 5$ am ersten Tag (vermutlich, um die ganz rüden Schnäppchenjäger mit den Scannern (wir berichteten) von vornherein abzuschrecken); am 2. Tag ist der Eintritt frei und am 3. gibt´s die Reste eingetütet zum Einheitspreis von 5$ in der Einkaufstragetasche. Das Ganze findet statt in der 5. Straße (5th Street) von St. Charles in Nähe des Veteranenmemorials (wird aber sicher ausgeschildert sein); da St. Charles zudem ein hübsches Touristenörtchen mit Erinnerungen aus der Sklavenzeit, an Abraham Lincoln und sogar mit Original-Einschusslöchern von Kugeln aus einer Waffe von Al Capone ist, lohnt sich der Trip dorthin, wenn man schon mal in der Gegend ist, auf jeden Fall. So ein Riesenbücherflohmarkt ist sicher ein einmaliges Erlebnis. Nähere Infos gibt es hier.

Nicht einmal im Jahr, sondern allwöchentlich 3 Mal findet der soziale Bücherflohmarkt in Wien statt: vor dem Bahnhof Floridsdorf zugunsten obdachloser Menschen, unterstützt von Caritas und SPÖ, hier Näheres. Termine: jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag von 10 bis 18 Uhr, auch bei Schlechtwetter. Von den Erlösen werden u.a. Schlafsäcke für wohnungslose Wiener angeschafft. Floridsdorf ist der 21. Wiener Gemeindebezirk, sagt die Wikipedia. Der Sozialflohmarkt hat mittlerweile auch ein Online-Angebot und bietet dort neben ca. Buchtiteln von gepflegtem Kitsch bis zum Fachbuch auch Schallplatten an.

Hochwertig-antiquarische Bücher kann der Sammler in Wien allsamstäglich auf dem Antik- und Kunstmarkt rund um die
Mariensäule auf dem Platz am Hof erwerben: Schwerpunkt dieses Edel-Flohmarktes sind antiquarische Bücher allerdings nicht. Von März bis November ist der Markt von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Weitere Flohmarkttermine aus Wien und Umgebung finden sich hier.

Dass Amazon nun auch den Markt für echte antiquarische Bücher mit Sammlerwert von innen her angeht, pfeifen ja mittlerweile die Spatzen von den Dächern; was das für die somit auf Dauer vielleicht überflüssiger Ballast werdende Adoptivtochter Abebooks bedeuten mag, wird sich zeigen. Bislang ist es recht schwierig, bei Amazon Marketplace hochpreisige antiquarische Bücher zu verkaufen, schlicht, weil der Sammler sie dort nicht vermutet. Jetzt bietet zumindest Amazon USA neue Feineinstellungen für den antiquarischen Anbieter an: Sammlerwert (Erstausgabe, Erste Taschenbuchausgabe, erste amerikanische Ausgabe etc.,), die Rubrik "signiert" sowie eine für den Zustand des Schutzumschlags bei gebundenen Büchern (der ja nicht für jeden Sammler unbedingt von Bedeutung ist); hier die Ausführungen von Amazon; näheres dazu bei Steve Weber. Wie sich Amazon Deutschland in Sachen antiquarischer Buchhandel bewegt, wird sich zeigen. Bei uns ist eben, gerade und vor allem auch im antiquarischen Buchhandel, alles ein bisschen langsamer und schwerfälliger als in den USA.

Donnerstag, 21. Mai 2009

About a Boy and a Book. Michael Ende´s The Everlasting Story published 30 years ago.

Bookshops in film, part 2

One of the most famous German books setted - partially at least - in an antiquarian bookshop is Michael Ende´s fantasy novel
The Neverending Story (die Unendliche Geschichte), published in 1979. The book was a big success, translated to many languages and filmed in 1984 by German Hollywood director Wolfgang Peterson and produced by Bernd Eichinger (The Downfall/Der Untertan). Leo di Caprio´s production company Appian Way , Warner Broth. and others are said to be "in discussions" about a modern reviving. Die Unendliche Geschichte about a bookshop, a book, a boy and his adventures in real life and in phantasy was Michael Ende´s biggest international success and a role model for blockbusters in books and on screen with a similar plot and attitude, Joanne K. Rowlings Harry Potter (isn´t in need of a link, is it?) and Cornelia Funke´s Inkworld Trilogy; Ende was the first.

As for me, I didn´t read the book, but watched the film on German tv some years ago, when my children were still young. Nice entertainment, as far as I remember, nothing more. Michael Ende hated the film and it´s kitschy Hollywood attitude lacking - in his opinion - magic and enchantment. My children loved the Steinbeisser (Stone Biter) who, together with other creatures from the film, can be visited at
Warner Brothers Movie World.

"What is the secret of the enchanted book?" (film trailer in English)


Michael Ende on why he disgusts what producer and director made of his book; and the making of (with the Felsenbeisser stunt).


This posting is dedicated to Michael Ende, whose book Die Unendliche Geschte was published 30 years ago. Michael Ende died 1995 at age 65 in Bavaria. The title of the book that brought him to fame became kind of a metaphor in German language for complicated and endless matters and affairs

Mittwoch, 20. Mai 2009

On Lithuania´s silver age. A rare book by archaeologist Laima Vaitkunskiene




In my neighbourhood live many immigrants from former Soviet Union countries, not only from Russia but from Kasakhstan, Ucraine and Lithuania. Some of them are socalled "Russlanddeutsche", members of the
German minority in Russia and the Soviet Union; others, esp. those from Ucraine and Lithuania, are Jews; though most of them in Germany have to make their living on social welfare, many of those immigrants are well educated academics, engineers, mathematicians, chemists or physicians. And they brought their books with them. Some of these books end up at the junk dealer´s around the corner, for the reason of monetary tightment, decease etc.. So I came across a very remarkable book written in Lithuanian language:

Laima Vaitkunskiene. Sidabras senoves Lietuvoje. Vilnius "Mokslas" 1981, 125 pages.

Subsequent to the Lithuanian text is a summary in Russian (cyrillic) and in German: the book deals with the country´s rich archaeological stock of silver items: jewelry, weapons and harnesses from ad 2-13. As the author tells us, silver was of huge cultural and religious importance in ancient Lithuania and connected with beauty, wealth and magical power, much more thand gold or iron: Lithuanian mythology tells many tales of enchanted silver treasures. As there were no silver mines in the country, the precious material was robbed during wars or was imported, e.g. from the Romans, and made to jewelry. The items shown in the book were digged during archaeological excavations.

The author, Laima Vaitkunskiene, was stuff member of the Lithuanian Institute of History and Archaeology at Vilnius University. She also researched the importance of amber for
Lithuanian culture. The book is in a very fine, almost flawless condition, with undamaged dust wrapper and cover, cutting and pages; flawless paper, friendly to the nose. Many photos and drawings. The book is rare and, at the moment, not available on the internet. It is kind of a standard works and cited in many articles online concerning Lithuanian history and archaeology. Various libraries have copies of the book in stock, in Lithuania and at the Lithuanian Research and Studies Center in Chicago, USA. Currently unavailable at Amazon.

For further information, please send me an e-mail, if you like.

Sonntag, 17. Mai 2009

Von Bookstore Tourism bis zu Science Fiction für Hollywood. Interessantes aus der Welt des Buchhandels, nicht nur antiquarisch.

Auf Deutsch: hier wieder ein paar interessante Links aus dem Themenkreis dieses Blogs:

1. Bei AbeBooks präsentiert ein existenzgründungsbewegter Bücherwurm eine interessante Geschäftsidee: Buchhandlungs-Tourismus (ich weiss, klingt irgendwie unschön, aber ein griffigeres Wort kommt mir nicht in den Sinn), auf Englisch geschmeidiger "bookstore tourism"; ein
Projekt des Amerikaners Larry Portzline aus Harrisburg, Hauptstadt von Pennsylvania: der sozusagen berufsmäßige Bücherwurm - professioneller Buchhändler oder Reiseunternehmer ist er nicht - , der auch in die Organisation literarischer Veranstaltungen involviert ist, hat so eine Art alternativen Tourismus im Auge und will Bücherwürmer, Literaturfreunde, Bibliothekare auf Betriebsausflug, Schulklassen etc. in kleinen oder größeren Gruppen mit Bussen zu den unabhängigen kleinen Buchläden der näheren und weiteren Umgebung transportieren, am liebsten USA-weit vernetzt.

Der studierte Geisteswissenschaftler, der sich selber der
"Graswurzelbewegung" (in den USA von der Wortbedeutung her nicht ganz so links-anarchistisch besetzt wie in Deutschland) zurechnet, hat über seine Unternehmensidee Bücher geschrieben und diverse Blogs und Auftritte in sozialen Internet-Netzwerken auf die Beine gestellt; das kann man sich alles von dem oben verlinkten AbeBooks-Feature aus zu Gemüte führen, daher verlinke ich das hier nicht weiter. Ganz so richtig "in trockenen Tüchern" scheint die an sich originelle Idee noch nicht zu sein: das Blog wirkt leicht eingeschlafen, der FaceBook-Auftritt ist beendet und irgendwie scheint aus der Sache die Luft raus zu sein. Ganz unriskant scheint sie in Zeiten des allgemeinen Buchhandlungen-Sterbens nicht zu sein. Für amerikanische Verhältnisse kann ich natürlich nicht sprechen, und das Angebot dort an kleinen, feinen und auch schrägen, eigensinnigen Buchläden selbst im Hinterwald ist nach wie vor beachtlich; beachtlicher zumindest als im eher betulichen Bücherland Deutschland. Doch die Zahl der kleinen, unabhängigen Buchläden ist auch in den USA spürbar geschrumpft.

Die Idee an sich hat was, zumal Larry Portzline es nicht bei den Buchläden bewenden lässt und die Buchwurmtouris in den angesteuerten Städten auch zu "literarischen Orten" (Schauplätze von Romanen, Geburtsorte und Wirkungsstätten von Schriftstellern, sehenswerte Bibliotheken, falls vorhanden etc..) führen will. Im kleineren Rahmen durchaus auch auf deutsche Verhältnisse übertragbar. Den Vorschlag, einfach mal Freunde und Bekannte zusammenzutrommeln und im Nachbarort auf Bücherladenreise zu gehen, finde ich zumindest sehr charmant. Wenn auch aus dem großen Hype nichts werden sollte.

2. Wer im Netz nach Literatur aus dem hohen Norden recherchieren will und bislang Schwierigkeiten hatte, seltenen schwedischen oder finnischen Werken im Original auf die Spur zu kommen, dem kann geholfen werden: mit
antikvariat.net: seit zehn Jahren stellt die skandinavische Sektion der ILAB (Int. League of Antiquarian Booksellers) den gesamten Warenbestand seiner Mitglieder wochenaktuell (immer montags mit ca. 10.000 neuen Titeln upgedated) zum online-Verkauf ins Netz; Verkehrsprache ist Englisch, umschaltbar in alle teilnehmenden Landessprachen (die nützlichen Fachbegriffe aus der Welt des Büchersammelns gibt´s leider nur auf Schwedisch). Federführende Gründernationen sind Schweden und Dänemark, Finnland und Norwegen schlossen sich später an (Island ist nicht aufgelistet).

Insgesamt nehmen 98 Antiquriate mit mehr als 1.500.000 Angeboten teil. Feinsuche nach Ländern, für Dänemark sogar nach gesonderten Angeboten in Kopenhagen und Aarhus, sowie gezielt bei den jeweiligen Migliedsunternehmen ist möglich, ebenso nach Jahrhunderten bis zurück ins 14.; Preisangabe wahlweise in jeder der skandinavischen Landeswährungen, US-Dollar, Euro oder japanischen Yen möglich. Bestellt werden kann direkt über die Datenbank. Ein Angebot, das durch Klarheit und Beschränkung auf das Wesentliche ohne viel Schnickschnack und unter Verzicht auf (Eigen-)Werbung (selbst die farbigen Darstellungen der Buchcover lassen sich auf Wunsch per Klick entfernen) besticht; Vorbildcharakter.

3. Eine der charmantesten und vom Anspruch her engagiertesten Buchhandlungen Deutschlands findet sich im Ruhrgebiet, und zwar in seinem schönsten und untypischsten Zipfel in Richtung Rheinland, im altehrwürdig-idyllischen
Werden: die Kinderbuchhandlung Schmitz junior, ein Ableger der gleichnamigen Stadtteilbuchhandlung. Auf 250 Quadratmetern einer ehemaligen alten Druckerei machen sich Vollsortiment, Schnäppchen und allerlei Überraschungen breit, eine Räuberhöhle, ein Kinderkaufladen und eine funktionstüchtige alte Heidelberger Einfarben Druckmaschine, die so aussieht; 7000 eingetragene Mitglieder zählt laut Website der hauseigene Kinderclub; Junioren ohne Eltern, heisst es, sind als Gäste sehr gerne gesehen, auch bei Lesungen, Vorlesestunden und Workshops. Für soviel Engagement gab´s von einer Fachzeitschrift 2005 die Auszeichnung als "Buchhandlung des Jahres" in der Kategorie Spezialbuchhandlung. Eine Zierde für meine Geburtsstadt Essen, die ja wahrlich nicht arm an ausgefallenen Buchhandlungen ist (davon später einmal mehr).

4. Nicht Kinder, sondern Hollywoodstars als Kunden haben der Amerikaner David Aronovitz und seine Frau Nancy aus Michigan: seit fast 35 Jahren betreiben die zwei auf einem abgelegenen Farmhaus irgendwo im ländlichen Nirgendwo weit draussen vor den Toren der Autostadt Detroit ein kleines Antiquariat mit erstklassigem Ruf: The Fine Books Company. Was als Hobby begann, wurde zum kleinen Spezialunternehmen vornehmlich für seltene bis extrem seltene Erstausgaben von SF-Literatur der Crème amerikanischer und britischer Autoren: mit Hollywood unter den Stammkunden, immerhin auch Tom Cruise. Studios bestellen bei Aronovitz seltene Erstausgaben als Geschenk für ihre Stars, Produzenten oder Regisseure. Gerühmt werden vor allem neben Aronovitz´ antiquarischer Seriosität und Sorgfalt seine profunden Kenntnisse vor allem der Science Fiction-Literatur und ihrer sehr speziellen Szene: ein Liebhaber und Amateur im wahrsten Sinne des Wortes wurde zum spezialisierten Vollprofi; weitere Schwerpunkte sind Kinder- und Kriminalliteratur.

Wenn man den online einsehbaren spannenden aktuellen Sf-Katalog von Fine Books Company studiert, erkennt man rasch, das ist nicht nur die übliche Lobhudelei der Lokalpresse: die kleinen, aber sehr sorgfältigen Beschreibungen der aufgelisteten Bücher gehen immer auch mit ein, zwei Sätzen auf den literaturgeschichtlichen Stellenwert des Buches ein; eine kleine Zeitreise durch die Welt der Science Fiction. Eingestimmt von Boris Karloff kann der Interessierte hier stöbern und neben teuren Sammlerstücken durchaus auch ein Schnäppchen für rund 18$ machen. Die besondere Liebe des Lesers, der zum Sammler und dann Händler von Sf-Literatur wurde, gehört Altmeister Robert A. Heinlein, aus dessen Oeuvre Aronovitz zahlreiche z.T. signierte Erstausgaben besitzt.

Neuen Herausforderungen im Internet-Zeitalter muss sich auch dieser erfolgreiche Spezial-Antiquar stellen: seit Jahren arbeitet er eng mit AbeBooks zusammen; und er nimmt die Widrigkeiten im Preisduell mit Hobby-"Wohnzimmerantiquaren" gelassen und mit Humor: immerhin biete sich ihm jetzt die nie geahnte Möglichkeit, Bücher bis nach Singapur und in den Sudan zu verkaufen. Seine Nische auf dem platten Land bei Detroit wird dieser Antiquar alter Schule noch lange besetzt halten können.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Bonanza in the pocket. Old pocket books with artful cover illustrations are going collectible. Keep an eye on it!


There are people who start collecting books, esp. pocket books, just because of the smart, awsome or thrilling front cover illustrations, says AbeBooks in a special feature on this item. Call me Nostradamus, but in, let´s say, ten years, when paper books will be replaced by e-books, artful and extravagant front cover illustrations even of cheap pocket books will find their niche and become collectible at high prizes. So keep an eye on your pocket book and don´t sell it too early: who waits and sells in time, will maybe make a fortune.

Popular pocket books published in numerous and various editions for decades, have been printed with different covers representing the spirit of a decade: studying pocket book cover illustrations scholarly, tells a lot about culture and society in the years when the book was published.

Especially the old illustrated covers of British Penguin and Pelikan books have got their fans: books were published, magazins edited amazing collections, sets were uploaded at flickr; in 2006, the British Design Museum in London dedicated an exhibition to the national trademark Penguin Books and its gifted illustrators.

My favorite Penguin cover design which I proudly present on this blog, is by Michael Kitson: it was created in the 1960s for a book by H.J. Eysenck: Sense and Nonsense in psychology. It was first published in 1954 with a much more understated cover, still available at Amazon Marketplace. The 1968 edition I have in store is more of the psychedelic and Big Brother department; isn´t the eye awsome? I do love it. Inspite of avid googeling, I didn´t find any facts concerning the artist; what a pity.

The book´s author, H.J. Eysenck, was of German origin and lived and worked in London: the Berlin-born psychologist, who as a young man had left his native Germany in the 1930s because of political reasons (he wasn´t Jewish), was professor at the Institue of Psychiatry and was not the founder of but a major contributor to the modern scientific theory of personality, as Wikipedia tells us; H.J. Eysenk published about 50 books, of which "Sense and Nonsense" became one of his most popular with many editions; he died 1997 at age 81.

Quotation from the book, chap. 3, Telepathy and Clairvoyance, p. 106 of this edition: "According to T.H. Huxley it is a customary fate for new truths to begin as heresies and to end as superstitions."

Who is interested in this copy should send me an e-mail. attention: this old copy has got a certain "smell" of age and longtime waiting for a new and caring shelf.....

Dienstag, 12. Mai 2009

Von amerikanischen Book Scouts mit elektronischen Ellbogen und einem Mut in Wien, 5. Bezirk. Interkontinentale Streifzüge

Auf Deutsch: interessante Links zum Thema dieses Blogs:

In den USA ist die Schnäppchenjagd auf geheime Schätze in Buchform vor bei allem bei Charity- Buchbazaren und Bibliotheksausverkäufen wesentlich verbreiteter und erfolgversprechender als in Deutschland. Riesige Mengen gebrauchter Bücher wechseln dort regelmäßig den Besitzer. Diese Buchflohmärkte mit gemeinnützigem Charakter sind in Amerika wichtiger Teil der Alltagskultur. Zudem bringen sie warmen Geldregen in die wie bei uns meist klammen und anders als bei uns fast völlig auf Sponsoren und private Spender angewiesenen Kassen der lokalen Kultur-Multiplikatoren und ehrenamtlich rührigen helfenden Hände karikativer Organisationen vor Ort - egal ob kirchlich, kommunal oder ehrenamtlich-bürgerbewegt.

Zwiespältig sind die Gefühle angesichts des zunehmend aggressiven Treibens hauptberuflicher sogenannter Book Scouts bei diesen traditionell eher geruhsam-bibliophilen Veranstaltungen: vom Typus her gleichen diese Buchkäufer und -verkäufer in Personalunion in etwa den auch bei uns naserümpfend als Antiqure dritter Klasse angesehenen Buchtrödlern, wie sie zunehmend auch Plattformen wie Amazon und AbeBooks bevölkern und mit ihren Ständen auf Flohmärkten anzutreffen sind;
Book Scouts stehen anders als seriöse Antiquare - denen sie nicht selten zuarbeiten - ganz unten auf der Hierarchie des Gebrauchtbuchhandels in den USA; rauhbeinige Gesellen - meist sind es Männer - einer sozialen Subkultur aus College-Dropouts und halbgebildeten "Lebenskünstlern" ; angesichts der Wirtschaftskrise betätigen sich jedoch auch immer mehr klomplette Mittelschichtfamilien mit Geldproblemen arbeitsteilig auf diesem Gebiet des augenscheinlich schnell zu machenden Geldes; von Büchern verstehen diese "Händler" in der Regel nichts.

In jüngster Zeit tritt der amerikanische Book Scout diesen Schlages ausgerüstet mit brandaktueller Scanner-Software auf den Plan und räumt kräftig ab, bevor der echte Bücherfreund und -sammler überhaupt zum Zuge kommt; Bibliotheksangestellte und ehrenamtliche Mitarbeiter sind zunehmend genervt und wehren sich: wie in der Zwillingsmetrople Minneapolis-St. Paul in Minnesota, so ein interssanter Artikel von Laurie Blake in der lokalen Star Tribune; ausgegraben hat diesen Artikel - wieder einmal mehr - Steve Weber; auf dem Presse-Foto sehen wir einen dieser Book Scouts in Aktion und mit entsprechendem T-Shirt (das er vermutlich auch vertickt); von aggressiv auftretenden Kollegen, die in der Nacht vor Eröffnung der Buchbazare im Auto kampieren und im Morgengrauen die besten Schnäppchen säckeweise wegschleppen, berichtet auch ein frustrierter Bücherfreund aus Brooklyn, NYC auf diesem Forum - und über Schlussverkaufkampfstimmung bei einem kirchlichen Bücherausverkauf: "They were frantic, grabby and all elbows".

Die aggressiv auftretenden und elektronisch hochgerüsteten Bücherjäger scheinen ein zunehmendes Problem zu sein - und werden von den Mitarbeitern der Schnäppchen-Events zwiespältig beurteilt: einerseits will man Sammler und Buchfreunde aus der Nachbarschaft nicht verprellen; andererseits braucht man das rasch eingenommene Geld der stets sackweise einkaufenden Scouts. Und so werden verschiedene Strategien entwickelt, um das Problem für alle Seiten befriedigend in den Griff zu bekommen: Zutritt für die Scouts erst ab 12 Uhr mittags, Einkassieren einer Gebühr von 20$ von kommerziellen Käufern mit der Möglichkeit eines Vorkaufsrechts am Tag vor der offiziellen Eröffnung u.a.. Die Kommentare und Beiträge dazu auf den oben verlinkten Seiten sind aufschlussreich und belegen, wie sehr das Problem allen Betroffenen auf den Nägeln brennt und die Gemüter erhitzt.

Einen Satz, der sich sinngemäß in Varianten wie ein roter Faden durch die engagiert geführten Diskussionen zieht, sollte sich der "aspiring book scout" mit der Elektronik in der Tasche allerdings dick anstreichen: der wirklich erfolgreiche Jägersmann (oder -frau) in Sachen antiquarischer Bücher zum Schnäppchenpreis auf Bazaren, in Charity Shops und auf Bücherflohmärkten braucht auch in Amerika weder ScoutPal - so sieht das Ding übrigens aus - noch ASellerTool , sondern Erfahrung und die richtige Nase eines Trüffelschweins. Das schnappt dann beherzt im richtigen Augenblick zu, wenn der elektronische Jäger immer noch fasziniert aufs Display seines Apparates stiert; und die ganz großen Nuggets lassen sich mit dem Scanner ja eh nicht anpeilen, zum Glück. Obwohl - rumspielen mit so einem Ding würde ich gerne schon mal;-).

Eine schöne Meldung von der anderen Seite des facettenreichen Handels mit Büchern kommt aus Österreich; genauer aus Wien, 15. Bezirk, Rudolfsheim-Fünfhaus, ein multikulturell geprägter ehemaliger Arbeiterbezirk mit einem hohen Anteil von Zuwanderern vor allem aus dem ehemaligen Jugoslawien; dort hat die ehemalige Verlagsrepräsentantin Ulla Harms etwas Unerhörtes gewagt: zusammen mit einer Schar mutiger Kolleginnen eine kleine, unabhängige Buchhandlung gegründet: die erste und allereinzige im Bezirk, heisst es; schlicht Buchkontor nennt sich das Unternehmen in einem Jugendstilhaus am Kriemhildplatz. Am 15. Mai, um 15 Uhr, ist Eröffnung. Hut ab und Gratulation, Frau Harms! "Es gibt sie noch, die enthusiastischen Buchmenschen, die ein Büro suchen und eine Buchhandlung finden!", meint Vienna Online, das diese mutmachende Geschichte veröffentlicht. Da Frau Harms, wie zu lesen ist, beste Beziehungen zu Wiens Verlagen pflegt, stehen die Chancen gut. Good luck! Zumal ja auch die sehr spezielle österreichische Variante der Buchpreisbindung ins Wanken gerät.....

Sonntag, 10. Mai 2009

Beyond Winnetou. A glimpse at Swedish children´s book author Stig Ericson and his Native American Adventures.

Germans love books dealing with the Native Americans. Most of us grew up with the leatherstockings tales and struggled through the not always light-hearted to read matter; same thing with the very German "Western novels" by Saxonian trash author Karl May, which have been loved and read for decades. For generations of readers, the picture of American Indian and Western frontier life and history was coined by Karl May, who also wrote widely popular adventure novels setted in the Arabian lands. To tell the truth, in our time, young readers no longer reach as avidly as their parents and grandparents for those tomes. But Karl May is a still beloved author for the "mature youth" who stick to the lost days of boyish reading adventures guided by brave and noble Apache chief Winnetou and his blue-eyed German "blood brother" Old Shatterhand; as for the young ones, only for Carnival Winnetou returns.......

Apart from those kitschy and pseudo-heroic Karl May novels and the Germans running "wild for Winnetou",
children´s books dealing with "authentic" Native American life conquered our book market in the 1960s and 1970s: most of these books had a pubiscient young hero who went through lots of exciting and educating adventures on his way to adulthood; in conflict with "red" traditions and the challenges of "white" civilisation, the boys are to recognize their mission. These "political correct" books, mostly written by former teachers (most of them women), were superpopular among children´s librarians and elementary school teachers; they especially boomed during the 1980s with their strong attitude towards "green" and peace movement politics: it was the time when almost every single environmentally picked German university student had this notorious Cree prophecy stuck to his car or bag; the most successful German "Indianerbuch" of this period was Fliegender Stern (Flying Star) by children´s book author and former teacher Ursula Woelfel; the book is still read at school (so did my children) and is available in many new and used copies at Amazon Marketplace.

Among those many European children´s book authors who used - and in a way abused - Native American affairs as a scenography for their own purposes following a fashion, was Swedish jazz musician, teacher and journalist Stig Ericson, who started a second career in writing. The native of Stockholm, who 1970 was awarded with the Nils Holgersson plaketten, a Swedish national literary award named after a famous work of fiction by Selma Lagerlöf, gained popularity with his children´s books setted in the wild, wild West. In Sweden, children´s radio shows based on "Western" plots by Stig Ericson are still aired; Stig Ericson died 1986 at age 57. Further information on this once widely read Swedish children´s book author is not available on the internet.

In Germany, the author never gained the popularity as a teller of "Indian stories" for children like in his native Sweden. "Abenteuer der Weissen Feder" (White Feather´s adventures), first published in Swedish in 1971 (in German 1972), was one of his biggest successes. The book is still read and can be found at German children´s libraries and at Amazon marketplace,
of course, mostly in 1990s editions; the copy I have in store is a rare one and from the 1st edition of the German translation: as far as I know the only copy of this edition offered via internet not from a public library, as Eurobuch tells you. (Suppose the book was highly esteemed among librarians and teachers, but not among parents and children;-)).

A first class chance for the avid children´s book collector to buy a fine book for his private wigwam;-).

"Where they have burned books.....". On May 10, 1933, Berlin students rehearsed the Holocaust.


76 years ago, on May 10, 1933, Berlin students gathered around a fire and burned "un-German" books at the Opernplatz. May that never happen again!

"Where they have burned books, they will end in burning human beings" (Heinrich Heine)

Samstag, 9. Mai 2009

Von der Book Town zum Bücherdorf. Was in Deutschland nicht läuft, hat andernorts - noch - seine gutbesuchte Nische. Eine Erkundung

Auf Deutsch: Heute Interessantes zum Thema "Bücherstadt":

Seit etwas mehr als 45 Jahren gibt es in Europa und Nordamerika sogenannte Bücherstädte oder book towns: meist eher ländlich abseits der Metropolen gelegene, touristisch nicht unattraktive Gemeinden, die sich dem antiquarischen Buchverkauf verschrieben haben: heimelige Antiquariate mit kuscheligem Wohlfühlambiente in landschaftlich reizvoller Gegend sollten, so die Idee, den touristischen Bücherwurm anlocken und gleichzeitig den Fremdenverkehr ankurbeln; die erste, bis heute bestehende Bücherstadt diesen Zuschnitts entstand 1961 in Großbritannien, dem Mutterland des antiquarischen Bucherhandels: an der englisch-walisischen Grenze im idyllischen Hay-on-Wye.

Weitere bekannte Bücherstädte sind Wigtown im südwestlichen Schottland, das putzmuntere Bredevoort im niederländischen Gelderland nicht weit von der deutschen Grenze; das nicht ganz so pittoreske, dafür französisch-charmant daher kommende ("auf der Suche nach dem verlorenen Buch";-)) Fontenoy-la-joute im industriell geprägten Lothringen; das wie einem Roman der Brontes entsprungene, an Liebreiz kaum zu toppende Sedbergh mitten im Nationalpark von Yorkshire; die allererste Bücherstadt auf europäischem Festland und durch eine unfassbar dilettantisch gemachte Website bestechende südbelgische Redu an der Grenze zu Luxemburg; und jenseits des Grossen Teichs Stillwater in Minnesota, nach eigenen Angaben erste Bücherstadt in Nordamerika überhaupt; und - mein heimlicher Liebling - das urige und ruehrige antiquarische Treiben in der ehemaligen kalifornischen Goldgräberstadt Nevada City nördlich von San Francisco.

Alle diese Bücherstädte oder -dörfer haben eines gemeinsam: die Mitgliedschaft im internationalen Book Town Movement; neben den genannten sind Bücherstädte in Norwegen und Finnland, Kanada und Australien, der Schweiz und - ganz frisch dabei - in Malaysia (auf der Touristeninsel Langkawi) aufgelistet; und natürlich in Deutschland. In Österreich, Süd- sowie Osteuropa gibt es bemerkenswerterweise keine Bücherstädte.

Deutschland ist mit zwei eher kleineren "Bücherdörfern" in den neuen Bundesländern vertreten: Wünsdorf bei Zossen in Brandenburg und - noch winziger und abgelegener - Mühlbeck-Friedersdorf im Landkreis Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Überregional bekannt sind sie - vorsichtig ausgedrückt - eher weniger.

Über die Ortsgrenzen hinaus noch unbekannter, da offenbar nicht Mitglied im offiziellen Booktown Movement, ist das kleine Langenberg, ein Stadtteil von Velbert im Niederbergischen bei Wuppertal: der Webauftritt ist immerhin ansprechend und informativ gestaltet; organisiert wird das antiquarische Treiben in dem ehemaligen Tuchmacher-Örtchen mit den schiefergedeckten Häusern, auf halbem Weg zwischen Ruhrgebiet und der Metropole Köln, von ehrenamtlich engagierten Bürgern sowie der evangelischen Kirche. So richtig in Schwung gekommen ist das Projekt seit seiner Gründung vor ein paar Jahren bis heute nicht: ganze 8 Antiquariate, davon nicht alle Vollprofis, haben sich bislang entlang der kopfsteingepflasterten Strassen und Gässchen etablieren können; angedacht war mal Ehrgeizigeres......

Wenn man die Webauftritte der drei deutschen Bücherdörflein, die in Deutschland ausserhalb der jeweiligen Region kaum jemand kennt, richtig deuten mag, zieht das behäbig und verschlafen wirkende nordrheinwestfälische Langenberg eher ältere Bücherwürmer aus der näheren Umgebung an, Mühlbeck-Friedersdorf hält es mit der Esoterik und mit den Romanen der Zukunft (weist aber auf der Website auf längst nicht mehr aktuelle Termine in der Vergangenheit hin), während das sich noch am engagiertesten und lebendigsten gebende Wünsdorf sich immerhin den Forderungen des Tages stellt und aktuell zu einer Veranstaltung lädt: "Das elektronische Buch - das Ende der Bücherstadt Wünsdorf?" Vortragender und Diskussionsleiter in Personalunion dieser Veranstaltung ausgerechnet in der Gutenbergstraße ist Ralph Patzig von Libri GmbH (Eintritt 5 Euro, Beginn am 28.05. um 20 Uhr); Näheres ist der Website zu entnehmen. Libri ist ein deutscher Barsortimenter aus dem Norddeutschen, der u.a. - teilweise - vor allem logistisch mit Amazon zusammenarbeitet und zum Tschibo-Konzern gehört; die Diskussionen im beschaulichen Wünsdorf dürften lebhaft werden. Dass das brandenburgische Bücherdorf die touristischen Weichen längst woanders stellt, lässt sich unschwer der Website entnehmen.

Hat die Idee der Bücherstädte, dieses charmant-verschrobene Modell für einen etwas anderen Tourismus, überhaupt noch eine Chance in der Zukunft? Dass sich die - zwei offiziellen und eine selbstgestrickte - drei deutschen Book Towns (wenig genug sind es) trotz ihrer Lage in direkten Einzugsbereichen dreier bedeutender deutscher Buch-Metropolen - Berlin, Leipzig und Köln - so wenig im Bewusstsein der lesenden und büchersammelnden Allgemeinheit etablieren konnten, legt den Folgeschluss nahe: in deutschen Bücherlanden ist die Büchertadt ein ziemlich hoffnungsloses Auslaufmodell, dass nie so richtig vom Band ging. Heute scheint der Zug dafür endgültig abgefahren, auch im traditionell bücheraffineren Osten der Republik. Dass mag man schade finden, aber ist wohl nicht zu ändern. Für das Buchobjekt seiner Begierde reist der Sammler nicht mehr kilometerweit in ein langweiliges Provinznest (wo er das Begehrte dann noch nicht einmal vorfindet), sondern surft danach gemütlich zu Hause im Internet.

Im literaturverrückten Schottland, wo finanzkräftige Sponsoren, ein landesweit gerühmtes Poetik-Festival, eine große lokale Buchmesse und vielerlei kulturelle Attraktionen vor allem auch junge Bücherfreunde aus ganz Grossbritannien Sommer für Sommer anlocken, mag das - noch? - anders sein: immerhin lesen in der "nationalen schottischen Bücherstadt" Wigtown auch literarische Schwergewichte wie die vielgerühmte A.L. Kennedy aus ihren Werken; das zieht, zumindest für ein paar Tage im Jahr, die buchkaufenden Massen an. Von derlei hochkarätiger Unterstützung können die drei deutschen Bücherdörfer nur träumen.

Mein persönlicher Tipp für eine sehr spezielle Buchmesse: die Bücherstadt Nevada City in Kalifornien lädt am 15. Mai zur 9. Gold Rush Bookfair auf dem Messeglände des Nevada County in Grass Valley. Vor allem Freunde von Americana, seltenen Schätzchen zur Geschichte des Westens und der Indianerkriege dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Getreu dem Motto der Veranstalter: "It´s like browsing in a great old bookshop!"

Nevada City, das mit dem angrenzenden Grass Valley eine Art Doppelstadt bildet, ist die bücher- und literaturverrückteste Kleinstadt in Kalifornien, vermutlich der gesamten USA: der Stadtrat verdreifachte trotz drückender Finanzsorgen vor ein paar Jahren das Budget für die Stadtbibliothek, das Lokalblättchen leistet sich eine umfangreiche Literaturseite und sogar ein ganz dem Buch und der Literatur verschriebenes Radioprogramm namens Booktwon geht über den lokalen Sender in den Äther. Zahlreiche Schriftsteller und Uniprofessoren, viele aus den näheren Universitätsstädten wie San Francisco hierher aufs geruhsame Land gezogen, bildende Künstler und immerhin stolze 23 Buchhändler - vom Großantiquariat mit über 300.000 Bänden (das größte in ganz Kalifornien, ist zu lesen) bis hin zur Händlerkooperative und zum einzelkämpfenden Wohnzimmer- und Internetbuchverkäufer - beherbergt die 15.000 Einwohner-Gemeinde am Fuß der Sierra Nevada. Ein Eldorado für Bücherfreunde: so gibt es in den größeren Läden Sonderabteilungen nur für Bücher zum Thema Puppenspiel, Wappenkunde und Burgen, Kinderbücher und Americana sowie - Spezialität des Ortes - rare Editionen der Werke Mark Twains.

Die Antiquare und Buchhändler vor Ort gehören keinen Ketten an, bilden lokale Kooperativen, verfassen regelmäßig einen gemeinsamen Newsletter und helfen sich bei Kundensonderwünschen gegenseitig aus. Die bekannte Kolumnistin des San Francisco Chronicle, Adair Lara, hat über die schräge Bücherstadt am Fuß der blauen Berge mit ihrer starken Solidargemeinschaft von Händlern, Kommune und Käufern einen sehr schönen Artikel verfasst: der ist zwar schon drei Jahre alt, wird aber noch der Realität von 2009 in etwa entsprechen; unbedingt lesenswert, jedenfalls lässt der Abgleich mit der Website den Schluss zu. Das so etwas überhaupt noch möglich ist, überrascht und rührt. Also, wer jetzt zufällig in der Gegend ist: auf nach Nevada City und schwelgen! Wie lange noch?

Mittwoch, 6. Mai 2009

From Notting Hill to the Turtle Diary: Films setted in a Bookstore.


Wonder how many films, esp. English ones, are setted in an oldfashioned-styled bookstore, antiquarian or not. Guess, hundreds. Drama among book-packed shelves maybe be a perfect setting for a superb piece of cinema, a thrilling mystery movie or a heartwarming romantic comedy. Reason why? Ask the scholared film afficionados, they may tell yo;-).

Remember this one? But - worse luck! - I never came across a handsome bookseller guy like Hugh Grant, even sexy-looking in a pink shirt;-). The film is of course Notting Hill with pretty woman Julia Roberts.

Another film setted - partially - in a London bookstore is Turtle Diary (1984)based on a novel by Russell Hoban, an American author in London; the scenario was overworked, enriched with sophisticated dialogues and "pintarized" by British playwright
Harold Pinter; Ben Kingsley is the sensitive and slightly neurotic bookseller, fabulous Glenda Jackson the lonesame and eccentric turtle-loving children´s books author. In the bookstore, the couple meet for the first time (but life comes to a sense not at a bookish place like that but in London Zoo and finally on the beach). The Amazon reviewer
is right: the film is a precious little gem. Watched it on German tv twice and chose it one of my alltime favorites; the film has got its own large Wikipedia article.

Turtle Diary (the movie)at Amazon Marketplace.

Dienstag, 5. Mai 2009

From Italy with love. A fine vintage Campania guidebook longing for a cozy shelf.





It´s raining cats and dogs at my place, it´s flipping cold and windy and myriads away from "im wunderschönen Monat Mai" and Heinrich Heine. Maybe a nice armchair traveling to Italy would help. Forget about the Italy of today, dream of the alltime dreamland of chilled-to-the-bones Europeans and North Americans; of blossoming lemon and spicy-smelling pine trees, singing cicadas, a warm night in spring, with a fresh breeze from the Mediterranean, caressing your face, red vine and pasta on the terrace, watching beautiful signore and attractive signori passing by; ancient ruins and brandnew fiat cars, bella figura and mamma mia, fashion, masses of cell phones and Pater Pio, big drama in the streets, canzone and Capri by night - all that kitschy folklore stuff a hearty dose of we´re all in need of from time to time, like a little child needs a lollipop or an addict his shot.

The best way to travel to your pittoresque private Italy without leaving your cozy armchair, is studying a richly illustrated guidebook. Leave the Italy of a Silvio Berlusconi and his Comedy of Errors and School for Wives to the
media and reach for a fine vintage guide to console your shivering soul. Like this one that joined my stock one of these days: it´s about
Campania in southern Italy.

Guide D´Italia: Campania. Napoli. La Campania fra il Garigliano e il Sele e le isole partenopee. Il Cilento eil Vallo di Diano. Fabbri Editori, Milano 1985, 276 pages, with a bibliography and a register. The book is far more than a simple guidebook but a high quality first introduction into Campanian history, culture and landscape,conceived and written under the scientific guidance of Umberto Bonapace, a well-reputed expert for geographic studies from Novarra: his opus magnum, a 5 vol. world geographical encyclopedia, was
translated to English.

The said guidebook is in a very fine vintage condition, with very mildly tanned pages, a red ribbon and a decent odeur pleasing to the nose; the photos the book is packed with are not kitschy but tasteful with pleasant colors and in a good style, so is the washable cover, illustrated with a scenic color photo of Naples. The relatively large volume is rather heavy and made for the domestic coffee table and not for your purse or your rucksack;-). Who is interested in purchasing the book and is in need of further information should contact me via e-mail. The copy I have in stock is the only one available on the internet at the moment. It feels fine at my place, but is longing for a cozy shelf at a true coinnaisseur´s home;-). Help yourself!

an update: Amazon nimmt den angekündigten Gewerbezwang für den Verkauf antiquarischer Bücher mit Sammlerwert wieder zurück!

un update: Amazon rudert bei den neuen Zulassungsbedingungen für Anbieter "echter" antiquarischer Bücher mit Sammlerwert mit "collectible"-Status teilweise zurück. Nach massiven Protesten der Verkäufer muessen nun doch kein Gewerbe nachgewiesen werden und keine 40$ monatlich zwingend gezahlt werden, um solche hochpreisigeren Bücher überhaupt einstellen zu können. Noch nie zuvor habe er erlebt, dass Amazon eine Änderung innerhalb der hauseigenen Handelspolitik so schnell wieder zurückgenommen habe, meint Steve Weber, auf dessen Artikel dieser Blogbeitrag fusst, mit entsprechendem Link zu Amazon.

Offenbar rumort es bei Amazon gewaltig hinter den Kulissen, wohl auch was die Abgrenzung zu AbeBooks betrifft, die sich die Amerikaner ja erst Ende letzten Jahres bewusst als konkurrierende Laus in den Pelz gesetzt haben. Sie werden gewusst haben, warum. Wetten, dass sich da noch einiges tun wird? - Kassandra muss man nicht heissen, um windige Zeiten für den bislang eher gemütlich im Kielwasser des aufgebretzelteren Mutterschiffs vornehm und still vor sich hindümpelnden AbeBooks-Nachen vorauszuahnen.

Wie gesagt, sind das bislang ausschliesslich amerikanische Angelegenheiten. Abwarten, was das für Amazon Deutschland bedeutet. Jedenfalls nimmt Amazon - anders etwa als das schnodderige und arrogante Ebay - Feedback von seinen Verkäufern und Händlern durchaus ernst und an.Wenn´s dann noch so richtig mit der Kommunikation klappt, um so besser.

Montag, 4. Mai 2009

Hochpreisiges bei AbeBooks, Godlfunde in Edinburgh und der letzte Band in Kassel. Handel mit Büchern online, klassisch und querbeet. Ein Streifzug.

Auf Deutsch: heute wieder ein paar lesenwerte Links:

Das ursprünglich in Kanada beheimatete Online-Marktplatzangebot für gebrauchte, antiquarische und rare (auch neue) Bücher, AbeBooks, hat ein liebevoll und engagiert gestaltetes Blog von großer Themenvielfalt, das nicht nur den AbeBooks-Kunden interessiert. Da nicht alle dort verfassten Beiträge für Leser ausserhalb des angloamerikanischen Buch- und Lesekulturkreises spannend sind, liste ich dieses Reading Copy Book Blog nicht in meiner Blogrolle, sondern ganz unten auf der Seite in der Linkliste. Interessant auch für internationale Leser ist die Präsentation der spektakulärsten AbeBooks-Verkäufe im Monat April 2009:

Spitzenreiter ist ein Klassiker des nordamerikanischen schwul-lesbischen Literaturkanons: Imre: A Memorandum, die Geschichter einer Liebe unter Männern in Romanform. Beachtliche 12000$ brachte die rare, im Privatdruck erschienene Erstausgabe aus dem Jahr 1906, dem Anbieter ein. Der Autor, Edward Irenäus Prime-Stevenson, der unter dem nom de plume Xavier Mayne schrieb, gilt bis heute unter amerikanischen homosexuellen Literaturfreunden als Ikone und wird geschätzt wegen seiner einfühlsamen und sensiblen Schilderung einer im k.u.k.- Ungarn angesiedelten Liebesgeschichte unter Männern; der Roman wird bis heute in neuen Ausgaben gedruckt und ist u.a. bei AbeBooks und bei Amazon zu erschwinglichen Preisen (unter 20$) erhältlich. Prime-Stevenson, über dessen weiteres literarisches Wirken sonst wenig bekannt ist, starb 1942 mit Anfang 80 in seiner Wahlheimat im schweizerischen Lausanne.

Interessant auch ein Blick auf die Top Ten der am teuersten verkauften Bücher bei AbeBook im vergangenen Monat insgesamt: zu nennen wären u.a. eine Erstausgabe von William Faulkners Roman Sartoris aus dem Jahr 1929 (5000$) und eine 24bändige Biografie Winston Churchills (über 5000$) in einer Auflage aus jüngerer Zeit sowie seltene Erstausgaben aus den Bereichen Militärgeschichte, Physik und Botanik sowie das Werk eines islamischen Rechtsgelehrten aus dem 13. Jahrhundert (brachte trotz fehlender erster Blätter immerhin noch 4000$). Unter den hochkarätigsten Verkäufen im gesamten Jahr 2008 findet sich auch eine Erstausgabe einer englischen Übersetzung von Grimms Märchen für immerhin 11000$; hier die gesamte Liste; auch eine originale Schreibmaschine von George Bernard Shaw gehört dazu: für knapp unter 8000$ fand sich ein kauffreudiger Fan des irischen Autors.

Das meiste Geld bringen allerdings nach wie vor von der Autorin handsignierte Erstausgaben der Harry Potter-Bände aus der Feder von Joan K. Rowling; natürlich nur im englischen Original.

Eine sehr schöne, laufend aktualisierte Seite, die sich ausschließlich dem raren Buch, seinem Sammeln und seinem Kauf und Verkauf widmet, betreibt Lee Jay Stoltzfuß: Rare Book News; Der Herausgeber ist Antiquar in Pennsylvania und betreibt auch eine wunderschöne und äußerst spannende Seite zur Geschichte der Buchdruckerkunst in seinem Heimatcounty: The Black Art. A History of Printing in Lancaster County, PA..

Die täglich aktualisierten Rare Book News bieten neben feuilletonistisch aufbereiteten, auch den Laien ansprechenden Fachartikeln auch Kurioses: so etwa die Story über die Mitarbeiterin eines christlichen Charity Shops (in etwa deutschen Diakonieläden entsprechend) in Edinburgh, die in einem anonym vor ihrer Türschwelle abgegebenen Spendensack mit gebrauchten Büchern zwei Schätzchen fand: wertvolle Erstausgaben aus den Jahren 1796 bzw. 1803, darunter ein Buch aus der Feder der bekannten schottischen Poetin Anne Grant. Die Bücher sollen nach Einschätzung eines Edinburgher Antiquars je um die 1000 englische Pfund (in Euro etwas mehr) wert sein: jetzt warten die Raritäten auf ihren hoffentlich erfolgreichen Verkauf für karitative Zwecke beim anstehenden Kirchenfest in der schottischen Bücherstadt.

Die kleine erstaunliche Geschichte findet sich im Original hier. Einen solchen Fund habe ich bei meinen zahlreichen Streifzügen durch Diakonie- und andere deutsche Charity Shops, wo man im kleineren Rahmen tatsächlich gelegentlich einmal für sehr kleines Geld auf Gold stößt, bislang noch nicht gemacht.

Zum Schluss ein Artikel aus der Lokalausgabe Kassel der Hessischen Allgemeinen Zeitung, der traurig stimmt und das leider derzeit in Deutschland so typische unrühmliche, sang- und klanglose Abtreten eingesessener Buchhandlungen klassischen Stils an einem Kasseler Beispiel beschreibt: die Buchhandlung Vaternahm, für Generationen von Bücherfreunden in der nordhessischen Metropole ein Begriff für Qualität und gerühmt wegen ihrer gutsortierten Kinder- und Jugendbuchabteilung, schliesst nach rund 50 Jahren vor Ort ihre Pforten; ein weiteres, ähnlich traditionsreiches Unternehmen, Lometsch, hatte bereits im vergangenen Jahr das letzte Buch aus dem Regal genommen; jetzt heisst es "Schlussverkauf" zu Schnäppchenpreisen in der allerletzten "kleinen" Buchhandlung in Kassel; Grund: Insolvenz. Eigentlich nicht so glücklich für die Stadt der Kultur und Kunst (Stichwort: "documenta"), die sich ausgerechnet auf zwei Ikonen der deutschen Literatur berufen kann: die Brüder Grimm. Das ist nun irgendwie doch peinlich und nicht nur Kasseler meinen: das musste nicht sein. Nicht immer gehen solche Entwicklungen auf das Konto des bösen Vielfrass Amazon; manchmal sind sie schlicht hausgemacht. Hier der Artikel über ein trauriges letztes Kapitel. Der Run auf die Regale soll gigantisch gewesen sein. Bis Ende des Monats können Schnäppchenjäger noch in Kassel an der Oberen Königstraße auf Beutezug gehen. Andere Läden der nordhessisch-südniedersächsischen Mini-Kette Vaternahm bleiben laut Aussage der Insolvenzverwalter bis auf weiteres erhalten; und die Website gibt´s natürlich auch noch; wenn die inhaltlich und optisch altjüngferlich-biedere Langweiligkeit und Verstaubheit dieses Webauftritts alledings symptomatisch sein sollte, dann wundert mich das unrühmliche Ende eher nicht....

Sonntag, 3. Mai 2009

Icelandic icon: former president Vigdis Finnbogadottir in a 1988 biography. A chance discovery.




As we all know, Iceland has got a new prime minister: Johanna Sigurdardottir, 66 (by the way: the first - openly - gay female chief-of-state in modern history and married to her companion jenina
since 2002). But Johanna is not the first Icelandic woman who served her country as a high profile politician: from 1980-1996, Vigdis Finnbogadottir, a former teacher of French,was the fourth president of Iceland and the first woman in the world in this position
ever.

One of these days, I came across a fine copy of a biography on Vigdis in Icelandic language: Ein Á Forsetavakt. Dagar í lífí Vigdísar Finnbogadóttur. The author is Steinunn Sigurdardottir (b. 1950), one of Iceland´s most prominent novelists and poets, who recently moved to Berlin. The fiction works of the studied psychologist and former broadcasting journalist are all focused on strong emotions, unfulfilled love and the grandioseness of the Icelandic landscape; most of here books were translated to English, French, German and other languages; the said biography - the only piece of work of this genre in Steinunn Sigurdardottir´s oeuvre - was a bestseller in the author´s native Iceland, published 1988 in several editions at Reykjavik Idunn publishing company (pp 173).

As I don´t speak Icelandic, I can´t tell you about the contents of the book, but can describe its lookings: the dustwrapper, with a large colored photo of the former president in her office, is in a very fine condition, so is the complete book, which is packed with official and private photos: they show a tall, slim, natural blonde lady who seems to have filled her position with a friendly and relaxed dignity in every respect: as a single mother of an adopted daughter, the longtime president of Iceland, similar to the new Icelandic prime minister of our days, was an early and unspectacular icon of women´s lib without making a big fuss about it. Vigdis Finnbogadottir is still active and works as a representative for the UNESCO; her special interest is the protection of landscape.

There is a large handwritten dedication in Icelandic on the endpaper, which is the only "damage" I could discover. I found the book - as I often do - in a local charity shop kept by the protestant church. And I wonder how this very special book found its way to this hidden place in a German city. Sometimes the mysterious and hidden story behind a book that comes my way makes me dreaming and pitching a tale;-); maybe good stuff for writing a book by myself:-).

Searching the internet, I found just one single copy of the book for sale -
in Iceland. German antiquarian booksellers offer biographies of Vigdis Finnbogadottir written in Icelandic language by different authors, but not this one. Who is interested in purchasing should contact me via e-mail.

Having this Icelandic book lying on my desk and looking at the very unique Icelandic letters, memory comes along and drives me kind of sentimental: bringing back my teenage years and the picture of a young boy with a cute accent, stiff-as-a-poker movements while doing the disco bump, wearing old-fashioned shirts and trousers and funny multicolored shoes. He robbed my heart and was destined to be my very first; and he was from Iceland; but this is another story to tell.

Please pardon the flaw quality of the photos: I´m a lousy photographer! p.1: in the presidential office; p.2: as a language student in Grenoble, France; p.3: riding a pony with daughter Astrid.

And Bogi, by the way, if you happen to pass this blog: yes, it´s you I´ve been talking about!

Samstag, 2. Mai 2009

Neue Definition des "Sammlerstücks" im antiquarischen Angebot und Kooperation mit Hermes. Amazon rüstet auf.

Auf Deutsch: :

Der unermüdliche Guru des antiquarischen Handels im Internet, Steve Weber, weist auf eine Neuerung für Amazon-Verkäufer hin, die aufhorchen lässt: schärfere Bedingungen für das Einstellen in der Bewertungsgruppe "collectible" (entspricht unserem "Sammlerstück"); hier der Link zu Steves Seite. Als "collectible" im strengeren Sinn stuft Amazon u.a. signierte Bücher (vom Autor, vom Übersetzer), Erstausgaben und Erstdrucke sowie sehr seltene Bücher oder Bücher mit besonderen Alleinstellungsmerkmalen ein (etwa ein besonderes Cover); Massenware, Remittenden, Mängelexemplare und Restposten sowie ausgemusterte Bibliotheksexemplare und auch Buchclubausgaben sind ab sofort ausdrücklich von dieser "de luxe"-Kategorie ausgeschlossen; den oft irregeleiteten Kunden wird´s freuen. Zugelassen sind als Anbieter für diesen VIP-Bereich auf dem amerikanischen Amazon Marketplace seit dem 29. April nur noch angemeldete Verkäufer mit Gewerbe, und zwar ausschließlich auf Antrag online: erst wenn dieser nach Prüfung genehmigt ist, dürfen neben dem üblichen Angebot auch hochwertige Sammlerexemplare gelistet werden; allen anderen Verkäufern wird die "collectible"-Funktion verweigert.

Die Verkäufer sind ab sofort angehalten, in der gehobenen Kategorie ihre Angebote äusserst genau und detailfreudig zu beschreiben, auch den kleinsten Defekt zu benennen und die Klassifizierung von "akzeptabel" bis "wie neu" korrekt vorzunehmen ohne auch kleinere Mängel wegzumogeln. In den Kreis dieser erlauchten Luxus-Verkäufer aufgenommen wird nur, wer eine sehr gute Bewertungsbilanz über einen längeren Zeitraum vorzuweisen hat; eine eigene feste Website oder gar ein "echtes" Ladengeschäft neben dem Online Shop könnten den Zugang erleichtern, meint Weber, ist sich diesbezüglich aber nicht sicher; die Bewerbung erfolgt per Klick, die persönliche Kommunikation mit Amazon soll dabei jedoch gleich null sein (so werden etwa für eine Ablehnung keine Gründe benannt); näheres zum Procedere auf der
Amazon-Seite. Die Wartezeit bis zur Freischaltung soll ca. eine Woche dauern; bereits bestehende, nicht den Kriterien entsprechende "collectible"-Listings dürfen bis Anfang Juni unverändert eingestellt bleiben, ab dann gelten ausschließlich die neuen Richtlinien.

Ebenfalls neu in dieser Kategorie: es können ab sofort auch Bücher ohne ISBN, die nicht bei Amazon gelistet sind, etwa sehr alte oder Privatdrucke, von Hand gelistet werden (mit genauen bibliografischen Angaben); bei zurückgesandter Ware muss innerhalb von 30 Tagen dem Kunden der Kaufpreis erstattet werden.

Nach Steve Webers Einschätzung verfolgt Amazon hier zwei neue Geschäftsstrategien: Ausbau des seriösen, hochpreisigen "echten" Antiquariathandels, der auch Sammler und investitionsfreudige Käufer anlocken will; andererseits die Unterbindung des marktschreierischen und wettbewerbsverzerrenden Billiger Jakob-Treibens nerviger "Mega-Seller", die sich mit ihrem Angebot durch "Sammlerstück"-Listings von der Masse abzuheben versuchen; über diese Praktiken haben sich, ist zu hören, potentielle Kunden und konkurrierende Anbieter - zu recht - gehäuft bei Amazon beschwert.

Letztendlich heisst das aber auch: Amazon bläst ab sofort unverblümt zum direkten Angriff auf den hochkarätigen Antiquariatshandel im engeren, klassischen Sinn; was das für die erst im Jahr 2008 gekaufte Tochter
AbeBooks, im Kern bislang zuständig für diesen Bereich, bedeuten mag, mag sich jeder gerne ausrechnen. Die, die es immer schon gewusst haben wollen, mögen sich jetzt die Hände reiben.

Wenn zunehmend, wie deutlich zu beobachten, bei Abebooks ungehindert Billig-Buchramsch verkauft werden darf und bei Amazon nun auch millionenteure nichtgelistete Bibeln aus dem 16. Jahrhundert, dann stellt sich die Frage nach dem Sinn zweier solcher Familienmitglieder unter einem Dach.....

Ab wann die neuen Regelungen auch für Amazon Deutschland gelten, ist mir nicht bekannt; noch können bei uns auch sogenannte "Sammlerstücke" ohne vorherige Anmeldung, Prüfung und Einhaltung strenger Zugangskriterien gelistet werden; kommen wird die neue Amazon-Zeit für antiquarische Bücher bei uns auch.....

Im Prinzip begrüße ich die Neuregelung: die Versuchung, bei massenhaft angebotenen Büchern auf das auffälligere "Sammlerstück" auszuweichen, ist zugegeben groß, auch wenn das gute Stück eine "seltene" Bertelsmann-Buchclubausgabe und somit im Prinzip für den Sammler völlig wertlos ist. Meiner Meinung nach müssten die Regeln noch strenger sein: 0,1 Cent-Angebote, Mängelexemplare, ausgemusterte Bibliotheksausgaben und Buchclubangebote gehören vielleicht auf den Flohmarkt und nach Ebay, aber nicht auf einen seriösen Marktplatz wie Amazon; ob sich andererseits die "gehobene" Klasse unter den echten Antiquaren auf Dauer mit einem derart schnodderigen Kommunikationston ködern und gängeln lässt, bleibt abzuwarte. Etwas mehr Freundlichkeit wie bei den kommunikativeren AbeBooklern hätte sich die zivilisierte Buchwelt schon gewünscht; ganz so behäbig wie
hier muss es ja nun auch nicht sein;-).

Hat sicher schon die Runde gemacht: Amazon Deutschland verschickt seine Pakete ab sofort nicht mehr exklusiv mit DHL, sondern auch mit der Quelle-Tochter Hermes; näheres bei golem.de, auf einem Bericht der WELT fussend. So ganz zu trauen scheinem dem blauen Braten die deutschen Amazon-Kunden allerdings noch nicht, wie auf folgendem Amazon-Forum zu lesen.

Der deutsche Kunde ist halt ein Gewohnheitstier und neigt dazu, Neuem erst einmal prinzipiell mit Misstrauen zu begegnen. Zumal Hermes, warum auch immer, seltsamerweise der Ruf anhängt, unzuverlässig, langsam und irgendwie unseriös, da privat zu sein; DHL verbinden die meisten von uns wohl immer noch mit der guten alten staatlichen Post mit dem gelben Posthorn, Kindheit eben, und das kann ja nicht schlecht sein. Was natürlich viel mit Nostalgie und wenig mit Fakten zu tun hat.

Persönlich habe ich mit der Versandabwicklung über Hermes gute Erfahrungen gemacht. Schwere Buchsendungen verschicke ich - wozu ich ja bei Amazon Marketplace die Wahl habe - prinzipiell mit Hermes: das Gewicht spielt hier keine Rolle, da die Versandkosten anders als bei DHL nur nach den Maßen, nicht nach den Kilos berechnet werden. Bei richtig dicken Brocken oder umfangreichen Bücherpaketen würde ich bei DHL, die gerade beim Gewicht saftig abkassieren, in einen Bereich rutschen, wo sich der Versand für kleine Buchverkäufer nicht mehr lohnte. Und bei kleinen, aber mit teurem Inhalt gefüllten Sendungen freut es den Bücherfreund, wenn sein gutes Stück mit Hermes auch im Kleinformat bis zu 500 Euro versichert ankommt (bei DHL erst ab dem teuren Paketformat, nicht beim günstigeren Päckchen möglich). Angekommen ist von mir mit dem Hermes-Boten Losgeschicktes bisher immer, sogar in Polen. Dass ich dabei den Versandverlauf online verfolgen kann, gibt mir und dem wartenden Käufer ein Gefühl der Sicherheit.

Sehr angehem auch, dass ich mein Bücherpakete am Büdchen an der Ecke abgeben kann, und zwar ganztägig auch am Wochenende, bis der Kiosk um 21 Uhr schliesst. Wirtschaftlich angenehmer Nebeneffekt: seit an immer mehr Kiosken, Schlüsseldiensten, Reinigungen und anderen kleinen Geschäften hier bei uns in der Rhein-Ruhr-Region (und sicher auch anderswo) die blauen Hermes-Schilder leuchten, konnte so mancher Ein-Mann-Betrieb die drohende Schliessung abwehren und seine Existenz mithilfe der Quelle-Tochter sichern. Bleibt zu wünschen, dass die allgemeine Akzeptanz von Hermes bei "Otto Normalverbraucher" durch die Zusammenarbeit mit Amazon wächst. Was auch letztendlich DHL zugute käme: Konkurrenz belebt bekanntlich dass Geschäft - Unzuverlässigkeit und vor allem eine völlig unübersichtliche und nicht nachvollziehbare Preispolitik wird sich DHL (und auch die Post) ab sofort nicht mehr leisten können.

Morgen stelle ich wieder ein antiquarisches Buch aus meinem Bestand vor: eine ungewöhnliche Biografie aus Island.

Freitag, 1. Mai 2009

"Im wunderschönen Monat Mai." Heinrich Heines Buch der Lieder. And a little tribute to singer Chrístine Schäfer.

The Avid Amazon wishes all her kind readers a happy 1st of May! Here in Germany, near Cologne, the weather is gorgeous! As for me, I spent the day sitting in front of my pc, playing around with blogger and twitter and poring over fine new articles to prevent you from doing useful things:-). Have a good time, guys.

Listen to German soprano Christine Schäfer performing "Im wunderschönen Monat May"; lyrics: Heinrich Heine (from Buch der Lieder); the melody is by Robert Schumann (from Dichterliebe, op. 48).

Heinrich Heine, who came to fame with his alltime German classic Volkslied "Ich weiss nicht, was soll es bedeuten" (Lied von der Loreley), immortalized himself as a poet with his Buch der Lieder (The Book of Songs), first published 1827 by Heine´s good friend, Julius Campe of Hamburg, one of Germany´s most prolific and courageous publishers of his time. Robert Schumann´s genius made Heines´s Lieder an international success long after the poet´s death as a pretty poor man and refugee in his beloved Paris.

The Lieder, charming gems of sparkling poetry, praising youth, springtime, love, Liebeskummer and loss of love - and of course Heine´s lifelong tender spot: women, mostly pretty but selfish women - are drenched with a typical German attitude towards life and its many spare, idle, waste and at last lost chances:
Wehmut

Heinrich Heines Buch der Lieder is one of the most often published collections of German poetry: numerous copies of various editions, hardcover and pocket, used and new, can be purchased on the internet, as
Eurobuch tells us. Not easy to find out which book - from mass market products up to scholarly editions - would correspond the purchaser´s personal interests.

The Avid Amazon aka buy-a-fine-book has got a copy to offer at
at Amazon Marketplace! A very fine copy of a very smart edition of 1997 (Originalausgabe), published at
Deutscher Taschenbuchverlag (dtv), Bibliothek der Erstausgaben, edited by
Joseph Kiermeier-Debre, professor for German studies at Munich university. With editorial notes, a glossary and biographical notes on Heine. The fine front cover illustration is based on a painting by American abstract artist
Robert Motherwell. By the way: every single copy of Heinrich Heine´s Buch der Lieder listed at Amazon Marketplace is worth being considered for purchasing, of course. Help yourself and make your choice!

But now it´s time for listening to Christine Schäfer´s beautiful voice in a charming performance; the name of the young piano player is Natascha Osterkorn.

"Im wunderschönen Monat Mai, als alle Knospen sprangen, da ist in meinem Herzen die Liebe aufgegangen". Lovely.