Posts mit dem Label Amazon werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Amazon werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 16. Juni 2009

Farewell, little Amazon Bookshop. Closed the Shop Window until further notice.

I´ve closed my little Amazon bookshop until further notice. It´s not Amazon´s fault, but the feedback and validation system is flaw: as an Amazon bookseller, you can´t do anything against bad feedback, even if you´re totally sure the buyer is wrong and just wants to be nasty. There are besides many nice & fair bookbuyers freaks & bad people browsing the internet who abuse the anonymity of the cyberspace. Guess true lovers of rare & antiquarian books don´t buy at Amazon´s. And by the way: German buyers are not the friendliest in the world - being polite and friendly, Hoeflichkeit ß Freundlichkeit, are foreign words in this country; and those who are the least affluent and buy books for 50 Cents are the most avid critisizers. And Germans are first class bargain hunters, to sell antiquarian books at a good price is very, very difficult.

So I closed the shop window. Maybe I will re-open with genuine antiquarian and rare books in my own new antiquarian bookstore, let´s wait and see. Time for concentrating on writing I guess. Selling used and second-hand books of no value really sucks.

This blog will not be closed, but I´m planning a second one on different issues, more personal, and in English only. See u, guys! /Uih, I´ve changed into a twitteratus:-). Too much twittering changes your use of language.

Montag, 1. Juni 2009

From Zurich with Love. Frau W., Herr Meier und das Hermes Baby. Eine Flohmarkt- und Schreibmaschinengeschichte

In German: with an English link at the bottom of this article. English translation of full text available!

Aus Zürich kam dieses charmante Kabinettstückchen Blogfeuilletons via google-alerts zum Thema "Flohmarkt" in meine Mailbox geflattert. Eine aufstrebende Autorin namens Frau W. erzählt dort von ihrer wundersamen und schicksalhaften Begegnung mit einem legendären Hermes Baby; unkaputtbare mechanische Reiseschreibmaschine vor allem der 1930er bis 1950er Jahre: an der sollen sich schon Koryphaeen wie Papa Hemingway die Finger wund geschrieben haben. Nun also die ansonsten anonym auftretende Frau W..

Ob´s wirklich ein Schnäppchen war? (schätze mal, Frau W. wird mindestens so um die 20 bis 25 Franken berappt haben, maximal 50; ich weiss, war´n dummer Kalauer, aber ich konnte nicht widerstehen). Dem Foto nach zu schliessen ist es eine echte alte Hemingway-Hermes aus den 1930er Jahren; so ein gutes Stück bietet derzeit ein Depp für 1 Euro bei Ebay an: bis morgen ist noch Zeit auf diesen "Dachbodenfund" (was in der Regel heisst, der Anbieter hat´s vom Sperrmüll oder bei einer Haushaltsentrümpelung kostenlos eingesackt) zu bieten; offenbar hat der Ebayhändler, wie leider so oft, keinen Schimmer vom Wert seiner "Funde" und kassiert für den Hermes-Versand mehr als für das gleichnamige Baby (wieder so´n Kalauer); mich macht so ein Verhalten mega-sauer, bislang hat kein Interessent angebissen; typische Unsitten bei Ebay, die den Liebhaber und Sammler solcher Dinge verärgern.

Frau W. weiss ihr neu adoptiertes Hermes Baby sicher besser zu pflegen; daher widmet ihr dieses Blog einen Ehren-Eintrag; auch wenn die hübsche Geschichte ein klein wenig an den Schweizer Kollegen, Hermes-Adepten und Weltbürger Dieter Meier erinnert: dessen Hermes Baby kann der geneigte Leser übrigens über Amazon bestellen; kannte Herrn Meier als Autor bislang nicht, aber der optische Eindruck als graumelierte, leicht verlebte Melange aus Hemingway, Bukowski und Thomas Wolfe lassen vergnügliche Stunden erhoffen. Bei testbericht.de gab´s fürs selbst besprochene Hörbuch nur
mittlere Noten und Kritik vor allem wegen der Schweizer Sprachfärbung und des gedrechselten Stils. Na ja, wir Deutschen haben ja immer was zu meckern. Grüße in die Schweiz!

In English: Will Davis has got a gorgeous collection of
Hermes typewriter maschines !

Donnerstag, 14. Mai 2009

Bonanza in the pocket. Old pocket books with artful cover illustrations are going collectible. Keep an eye on it!


There are people who start collecting books, esp. pocket books, just because of the smart, awsome or thrilling front cover illustrations, says AbeBooks in a special feature on this item. Call me Nostradamus, but in, let´s say, ten years, when paper books will be replaced by e-books, artful and extravagant front cover illustrations even of cheap pocket books will find their niche and become collectible at high prizes. So keep an eye on your pocket book and don´t sell it too early: who waits and sells in time, will maybe make a fortune.

Popular pocket books published in numerous and various editions for decades, have been printed with different covers representing the spirit of a decade: studying pocket book cover illustrations scholarly, tells a lot about culture and society in the years when the book was published.

Especially the old illustrated covers of British Penguin and Pelikan books have got their fans: books were published, magazins edited amazing collections, sets were uploaded at flickr; in 2006, the British Design Museum in London dedicated an exhibition to the national trademark Penguin Books and its gifted illustrators.

My favorite Penguin cover design which I proudly present on this blog, is by Michael Kitson: it was created in the 1960s for a book by H.J. Eysenck: Sense and Nonsense in psychology. It was first published in 1954 with a much more understated cover, still available at Amazon Marketplace. The 1968 edition I have in store is more of the psychedelic and Big Brother department; isn´t the eye awsome? I do love it. Inspite of avid googeling, I didn´t find any facts concerning the artist; what a pity.

The book´s author, H.J. Eysenck, was of German origin and lived and worked in London: the Berlin-born psychologist, who as a young man had left his native Germany in the 1930s because of political reasons (he wasn´t Jewish), was professor at the Institue of Psychiatry and was not the founder of but a major contributor to the modern scientific theory of personality, as Wikipedia tells us; H.J. Eysenk published about 50 books, of which "Sense and Nonsense" became one of his most popular with many editions; he died 1997 at age 81.

Quotation from the book, chap. 3, Telepathy and Clairvoyance, p. 106 of this edition: "According to T.H. Huxley it is a customary fate for new truths to begin as heresies and to end as superstitions."

Who is interested in this copy should send me an e-mail. attention: this old copy has got a certain "smell" of age and longtime waiting for a new and caring shelf.....

Dienstag, 5. Mai 2009

an update: Amazon nimmt den angekündigten Gewerbezwang für den Verkauf antiquarischer Bücher mit Sammlerwert wieder zurück!

un update: Amazon rudert bei den neuen Zulassungsbedingungen für Anbieter "echter" antiquarischer Bücher mit Sammlerwert mit "collectible"-Status teilweise zurück. Nach massiven Protesten der Verkäufer muessen nun doch kein Gewerbe nachgewiesen werden und keine 40$ monatlich zwingend gezahlt werden, um solche hochpreisigeren Bücher überhaupt einstellen zu können. Noch nie zuvor habe er erlebt, dass Amazon eine Änderung innerhalb der hauseigenen Handelspolitik so schnell wieder zurückgenommen habe, meint Steve Weber, auf dessen Artikel dieser Blogbeitrag fusst, mit entsprechendem Link zu Amazon.

Offenbar rumort es bei Amazon gewaltig hinter den Kulissen, wohl auch was die Abgrenzung zu AbeBooks betrifft, die sich die Amerikaner ja erst Ende letzten Jahres bewusst als konkurrierende Laus in den Pelz gesetzt haben. Sie werden gewusst haben, warum. Wetten, dass sich da noch einiges tun wird? - Kassandra muss man nicht heissen, um windige Zeiten für den bislang eher gemütlich im Kielwasser des aufgebretzelteren Mutterschiffs vornehm und still vor sich hindümpelnden AbeBooks-Nachen vorauszuahnen.

Wie gesagt, sind das bislang ausschliesslich amerikanische Angelegenheiten. Abwarten, was das für Amazon Deutschland bedeutet. Jedenfalls nimmt Amazon - anders etwa als das schnodderige und arrogante Ebay - Feedback von seinen Verkäufern und Händlern durchaus ernst und an.Wenn´s dann noch so richtig mit der Kommunikation klappt, um so besser.

Montag, 4. Mai 2009

Hochpreisiges bei AbeBooks, Godlfunde in Edinburgh und der letzte Band in Kassel. Handel mit Büchern online, klassisch und querbeet. Ein Streifzug.

Auf Deutsch: heute wieder ein paar lesenwerte Links:

Das ursprünglich in Kanada beheimatete Online-Marktplatzangebot für gebrauchte, antiquarische und rare (auch neue) Bücher, AbeBooks, hat ein liebevoll und engagiert gestaltetes Blog von großer Themenvielfalt, das nicht nur den AbeBooks-Kunden interessiert. Da nicht alle dort verfassten Beiträge für Leser ausserhalb des angloamerikanischen Buch- und Lesekulturkreises spannend sind, liste ich dieses Reading Copy Book Blog nicht in meiner Blogrolle, sondern ganz unten auf der Seite in der Linkliste. Interessant auch für internationale Leser ist die Präsentation der spektakulärsten AbeBooks-Verkäufe im Monat April 2009:

Spitzenreiter ist ein Klassiker des nordamerikanischen schwul-lesbischen Literaturkanons: Imre: A Memorandum, die Geschichter einer Liebe unter Männern in Romanform. Beachtliche 12000$ brachte die rare, im Privatdruck erschienene Erstausgabe aus dem Jahr 1906, dem Anbieter ein. Der Autor, Edward Irenäus Prime-Stevenson, der unter dem nom de plume Xavier Mayne schrieb, gilt bis heute unter amerikanischen homosexuellen Literaturfreunden als Ikone und wird geschätzt wegen seiner einfühlsamen und sensiblen Schilderung einer im k.u.k.- Ungarn angesiedelten Liebesgeschichte unter Männern; der Roman wird bis heute in neuen Ausgaben gedruckt und ist u.a. bei AbeBooks und bei Amazon zu erschwinglichen Preisen (unter 20$) erhältlich. Prime-Stevenson, über dessen weiteres literarisches Wirken sonst wenig bekannt ist, starb 1942 mit Anfang 80 in seiner Wahlheimat im schweizerischen Lausanne.

Interessant auch ein Blick auf die Top Ten der am teuersten verkauften Bücher bei AbeBook im vergangenen Monat insgesamt: zu nennen wären u.a. eine Erstausgabe von William Faulkners Roman Sartoris aus dem Jahr 1929 (5000$) und eine 24bändige Biografie Winston Churchills (über 5000$) in einer Auflage aus jüngerer Zeit sowie seltene Erstausgaben aus den Bereichen Militärgeschichte, Physik und Botanik sowie das Werk eines islamischen Rechtsgelehrten aus dem 13. Jahrhundert (brachte trotz fehlender erster Blätter immerhin noch 4000$). Unter den hochkarätigsten Verkäufen im gesamten Jahr 2008 findet sich auch eine Erstausgabe einer englischen Übersetzung von Grimms Märchen für immerhin 11000$; hier die gesamte Liste; auch eine originale Schreibmaschine von George Bernard Shaw gehört dazu: für knapp unter 8000$ fand sich ein kauffreudiger Fan des irischen Autors.

Das meiste Geld bringen allerdings nach wie vor von der Autorin handsignierte Erstausgaben der Harry Potter-Bände aus der Feder von Joan K. Rowling; natürlich nur im englischen Original.

Eine sehr schöne, laufend aktualisierte Seite, die sich ausschließlich dem raren Buch, seinem Sammeln und seinem Kauf und Verkauf widmet, betreibt Lee Jay Stoltzfuß: Rare Book News; Der Herausgeber ist Antiquar in Pennsylvania und betreibt auch eine wunderschöne und äußerst spannende Seite zur Geschichte der Buchdruckerkunst in seinem Heimatcounty: The Black Art. A History of Printing in Lancaster County, PA..

Die täglich aktualisierten Rare Book News bieten neben feuilletonistisch aufbereiteten, auch den Laien ansprechenden Fachartikeln auch Kurioses: so etwa die Story über die Mitarbeiterin eines christlichen Charity Shops (in etwa deutschen Diakonieläden entsprechend) in Edinburgh, die in einem anonym vor ihrer Türschwelle abgegebenen Spendensack mit gebrauchten Büchern zwei Schätzchen fand: wertvolle Erstausgaben aus den Jahren 1796 bzw. 1803, darunter ein Buch aus der Feder der bekannten schottischen Poetin Anne Grant. Die Bücher sollen nach Einschätzung eines Edinburgher Antiquars je um die 1000 englische Pfund (in Euro etwas mehr) wert sein: jetzt warten die Raritäten auf ihren hoffentlich erfolgreichen Verkauf für karitative Zwecke beim anstehenden Kirchenfest in der schottischen Bücherstadt.

Die kleine erstaunliche Geschichte findet sich im Original hier. Einen solchen Fund habe ich bei meinen zahlreichen Streifzügen durch Diakonie- und andere deutsche Charity Shops, wo man im kleineren Rahmen tatsächlich gelegentlich einmal für sehr kleines Geld auf Gold stößt, bislang noch nicht gemacht.

Zum Schluss ein Artikel aus der Lokalausgabe Kassel der Hessischen Allgemeinen Zeitung, der traurig stimmt und das leider derzeit in Deutschland so typische unrühmliche, sang- und klanglose Abtreten eingesessener Buchhandlungen klassischen Stils an einem Kasseler Beispiel beschreibt: die Buchhandlung Vaternahm, für Generationen von Bücherfreunden in der nordhessischen Metropole ein Begriff für Qualität und gerühmt wegen ihrer gutsortierten Kinder- und Jugendbuchabteilung, schliesst nach rund 50 Jahren vor Ort ihre Pforten; ein weiteres, ähnlich traditionsreiches Unternehmen, Lometsch, hatte bereits im vergangenen Jahr das letzte Buch aus dem Regal genommen; jetzt heisst es "Schlussverkauf" zu Schnäppchenpreisen in der allerletzten "kleinen" Buchhandlung in Kassel; Grund: Insolvenz. Eigentlich nicht so glücklich für die Stadt der Kultur und Kunst (Stichwort: "documenta"), die sich ausgerechnet auf zwei Ikonen der deutschen Literatur berufen kann: die Brüder Grimm. Das ist nun irgendwie doch peinlich und nicht nur Kasseler meinen: das musste nicht sein. Nicht immer gehen solche Entwicklungen auf das Konto des bösen Vielfrass Amazon; manchmal sind sie schlicht hausgemacht. Hier der Artikel über ein trauriges letztes Kapitel. Der Run auf die Regale soll gigantisch gewesen sein. Bis Ende des Monats können Schnäppchenjäger noch in Kassel an der Oberen Königstraße auf Beutezug gehen. Andere Läden der nordhessisch-südniedersächsischen Mini-Kette Vaternahm bleiben laut Aussage der Insolvenzverwalter bis auf weiteres erhalten; und die Website gibt´s natürlich auch noch; wenn die inhaltlich und optisch altjüngferlich-biedere Langweiligkeit und Verstaubheit dieses Webauftritts alledings symptomatisch sein sollte, dann wundert mich das unrühmliche Ende eher nicht....

Samstag, 2. Mai 2009

Neue Definition des "Sammlerstücks" im antiquarischen Angebot und Kooperation mit Hermes. Amazon rüstet auf.

Auf Deutsch: :

Der unermüdliche Guru des antiquarischen Handels im Internet, Steve Weber, weist auf eine Neuerung für Amazon-Verkäufer hin, die aufhorchen lässt: schärfere Bedingungen für das Einstellen in der Bewertungsgruppe "collectible" (entspricht unserem "Sammlerstück"); hier der Link zu Steves Seite. Als "collectible" im strengeren Sinn stuft Amazon u.a. signierte Bücher (vom Autor, vom Übersetzer), Erstausgaben und Erstdrucke sowie sehr seltene Bücher oder Bücher mit besonderen Alleinstellungsmerkmalen ein (etwa ein besonderes Cover); Massenware, Remittenden, Mängelexemplare und Restposten sowie ausgemusterte Bibliotheksexemplare und auch Buchclubausgaben sind ab sofort ausdrücklich von dieser "de luxe"-Kategorie ausgeschlossen; den oft irregeleiteten Kunden wird´s freuen. Zugelassen sind als Anbieter für diesen VIP-Bereich auf dem amerikanischen Amazon Marketplace seit dem 29. April nur noch angemeldete Verkäufer mit Gewerbe, und zwar ausschließlich auf Antrag online: erst wenn dieser nach Prüfung genehmigt ist, dürfen neben dem üblichen Angebot auch hochwertige Sammlerexemplare gelistet werden; allen anderen Verkäufern wird die "collectible"-Funktion verweigert.

Die Verkäufer sind ab sofort angehalten, in der gehobenen Kategorie ihre Angebote äusserst genau und detailfreudig zu beschreiben, auch den kleinsten Defekt zu benennen und die Klassifizierung von "akzeptabel" bis "wie neu" korrekt vorzunehmen ohne auch kleinere Mängel wegzumogeln. In den Kreis dieser erlauchten Luxus-Verkäufer aufgenommen wird nur, wer eine sehr gute Bewertungsbilanz über einen längeren Zeitraum vorzuweisen hat; eine eigene feste Website oder gar ein "echtes" Ladengeschäft neben dem Online Shop könnten den Zugang erleichtern, meint Weber, ist sich diesbezüglich aber nicht sicher; die Bewerbung erfolgt per Klick, die persönliche Kommunikation mit Amazon soll dabei jedoch gleich null sein (so werden etwa für eine Ablehnung keine Gründe benannt); näheres zum Procedere auf der
Amazon-Seite. Die Wartezeit bis zur Freischaltung soll ca. eine Woche dauern; bereits bestehende, nicht den Kriterien entsprechende "collectible"-Listings dürfen bis Anfang Juni unverändert eingestellt bleiben, ab dann gelten ausschließlich die neuen Richtlinien.

Ebenfalls neu in dieser Kategorie: es können ab sofort auch Bücher ohne ISBN, die nicht bei Amazon gelistet sind, etwa sehr alte oder Privatdrucke, von Hand gelistet werden (mit genauen bibliografischen Angaben); bei zurückgesandter Ware muss innerhalb von 30 Tagen dem Kunden der Kaufpreis erstattet werden.

Nach Steve Webers Einschätzung verfolgt Amazon hier zwei neue Geschäftsstrategien: Ausbau des seriösen, hochpreisigen "echten" Antiquariathandels, der auch Sammler und investitionsfreudige Käufer anlocken will; andererseits die Unterbindung des marktschreierischen und wettbewerbsverzerrenden Billiger Jakob-Treibens nerviger "Mega-Seller", die sich mit ihrem Angebot durch "Sammlerstück"-Listings von der Masse abzuheben versuchen; über diese Praktiken haben sich, ist zu hören, potentielle Kunden und konkurrierende Anbieter - zu recht - gehäuft bei Amazon beschwert.

Letztendlich heisst das aber auch: Amazon bläst ab sofort unverblümt zum direkten Angriff auf den hochkarätigen Antiquariatshandel im engeren, klassischen Sinn; was das für die erst im Jahr 2008 gekaufte Tochter
AbeBooks, im Kern bislang zuständig für diesen Bereich, bedeuten mag, mag sich jeder gerne ausrechnen. Die, die es immer schon gewusst haben wollen, mögen sich jetzt die Hände reiben.

Wenn zunehmend, wie deutlich zu beobachten, bei Abebooks ungehindert Billig-Buchramsch verkauft werden darf und bei Amazon nun auch millionenteure nichtgelistete Bibeln aus dem 16. Jahrhundert, dann stellt sich die Frage nach dem Sinn zweier solcher Familienmitglieder unter einem Dach.....

Ab wann die neuen Regelungen auch für Amazon Deutschland gelten, ist mir nicht bekannt; noch können bei uns auch sogenannte "Sammlerstücke" ohne vorherige Anmeldung, Prüfung und Einhaltung strenger Zugangskriterien gelistet werden; kommen wird die neue Amazon-Zeit für antiquarische Bücher bei uns auch.....

Im Prinzip begrüße ich die Neuregelung: die Versuchung, bei massenhaft angebotenen Büchern auf das auffälligere "Sammlerstück" auszuweichen, ist zugegeben groß, auch wenn das gute Stück eine "seltene" Bertelsmann-Buchclubausgabe und somit im Prinzip für den Sammler völlig wertlos ist. Meiner Meinung nach müssten die Regeln noch strenger sein: 0,1 Cent-Angebote, Mängelexemplare, ausgemusterte Bibliotheksausgaben und Buchclubangebote gehören vielleicht auf den Flohmarkt und nach Ebay, aber nicht auf einen seriösen Marktplatz wie Amazon; ob sich andererseits die "gehobene" Klasse unter den echten Antiquaren auf Dauer mit einem derart schnodderigen Kommunikationston ködern und gängeln lässt, bleibt abzuwarte. Etwas mehr Freundlichkeit wie bei den kommunikativeren AbeBooklern hätte sich die zivilisierte Buchwelt schon gewünscht; ganz so behäbig wie
hier muss es ja nun auch nicht sein;-).

Hat sicher schon die Runde gemacht: Amazon Deutschland verschickt seine Pakete ab sofort nicht mehr exklusiv mit DHL, sondern auch mit der Quelle-Tochter Hermes; näheres bei golem.de, auf einem Bericht der WELT fussend. So ganz zu trauen scheinem dem blauen Braten die deutschen Amazon-Kunden allerdings noch nicht, wie auf folgendem Amazon-Forum zu lesen.

Der deutsche Kunde ist halt ein Gewohnheitstier und neigt dazu, Neuem erst einmal prinzipiell mit Misstrauen zu begegnen. Zumal Hermes, warum auch immer, seltsamerweise der Ruf anhängt, unzuverlässig, langsam und irgendwie unseriös, da privat zu sein; DHL verbinden die meisten von uns wohl immer noch mit der guten alten staatlichen Post mit dem gelben Posthorn, Kindheit eben, und das kann ja nicht schlecht sein. Was natürlich viel mit Nostalgie und wenig mit Fakten zu tun hat.

Persönlich habe ich mit der Versandabwicklung über Hermes gute Erfahrungen gemacht. Schwere Buchsendungen verschicke ich - wozu ich ja bei Amazon Marketplace die Wahl habe - prinzipiell mit Hermes: das Gewicht spielt hier keine Rolle, da die Versandkosten anders als bei DHL nur nach den Maßen, nicht nach den Kilos berechnet werden. Bei richtig dicken Brocken oder umfangreichen Bücherpaketen würde ich bei DHL, die gerade beim Gewicht saftig abkassieren, in einen Bereich rutschen, wo sich der Versand für kleine Buchverkäufer nicht mehr lohnte. Und bei kleinen, aber mit teurem Inhalt gefüllten Sendungen freut es den Bücherfreund, wenn sein gutes Stück mit Hermes auch im Kleinformat bis zu 500 Euro versichert ankommt (bei DHL erst ab dem teuren Paketformat, nicht beim günstigeren Päckchen möglich). Angekommen ist von mir mit dem Hermes-Boten Losgeschicktes bisher immer, sogar in Polen. Dass ich dabei den Versandverlauf online verfolgen kann, gibt mir und dem wartenden Käufer ein Gefühl der Sicherheit.

Sehr angehem auch, dass ich mein Bücherpakete am Büdchen an der Ecke abgeben kann, und zwar ganztägig auch am Wochenende, bis der Kiosk um 21 Uhr schliesst. Wirtschaftlich angenehmer Nebeneffekt: seit an immer mehr Kiosken, Schlüsseldiensten, Reinigungen und anderen kleinen Geschäften hier bei uns in der Rhein-Ruhr-Region (und sicher auch anderswo) die blauen Hermes-Schilder leuchten, konnte so mancher Ein-Mann-Betrieb die drohende Schliessung abwehren und seine Existenz mithilfe der Quelle-Tochter sichern. Bleibt zu wünschen, dass die allgemeine Akzeptanz von Hermes bei "Otto Normalverbraucher" durch die Zusammenarbeit mit Amazon wächst. Was auch letztendlich DHL zugute käme: Konkurrenz belebt bekanntlich dass Geschäft - Unzuverlässigkeit und vor allem eine völlig unübersichtliche und nicht nachvollziehbare Preispolitik wird sich DHL (und auch die Post) ab sofort nicht mehr leisten können.

Morgen stelle ich wieder ein antiquarisches Buch aus meinem Bestand vor: eine ungewöhnliche Biografie aus Island.

Freitag, 1. Mai 2009

"Im wunderschönen Monat Mai." Heinrich Heines Buch der Lieder. And a little tribute to singer Chrístine Schäfer.

The Avid Amazon wishes all her kind readers a happy 1st of May! Here in Germany, near Cologne, the weather is gorgeous! As for me, I spent the day sitting in front of my pc, playing around with blogger and twitter and poring over fine new articles to prevent you from doing useful things:-). Have a good time, guys.

Listen to German soprano Christine Schäfer performing "Im wunderschönen Monat May"; lyrics: Heinrich Heine (from Buch der Lieder); the melody is by Robert Schumann (from Dichterliebe, op. 48).

Heinrich Heine, who came to fame with his alltime German classic Volkslied "Ich weiss nicht, was soll es bedeuten" (Lied von der Loreley), immortalized himself as a poet with his Buch der Lieder (The Book of Songs), first published 1827 by Heine´s good friend, Julius Campe of Hamburg, one of Germany´s most prolific and courageous publishers of his time. Robert Schumann´s genius made Heines´s Lieder an international success long after the poet´s death as a pretty poor man and refugee in his beloved Paris.

The Lieder, charming gems of sparkling poetry, praising youth, springtime, love, Liebeskummer and loss of love - and of course Heine´s lifelong tender spot: women, mostly pretty but selfish women - are drenched with a typical German attitude towards life and its many spare, idle, waste and at last lost chances:
Wehmut

Heinrich Heines Buch der Lieder is one of the most often published collections of German poetry: numerous copies of various editions, hardcover and pocket, used and new, can be purchased on the internet, as
Eurobuch tells us. Not easy to find out which book - from mass market products up to scholarly editions - would correspond the purchaser´s personal interests.

The Avid Amazon aka buy-a-fine-book has got a copy to offer at
at Amazon Marketplace! A very fine copy of a very smart edition of 1997 (Originalausgabe), published at
Deutscher Taschenbuchverlag (dtv), Bibliothek der Erstausgaben, edited by
Joseph Kiermeier-Debre, professor for German studies at Munich university. With editorial notes, a glossary and biographical notes on Heine. The fine front cover illustration is based on a painting by American abstract artist
Robert Motherwell. By the way: every single copy of Heinrich Heine´s Buch der Lieder listed at Amazon Marketplace is worth being considered for purchasing, of course. Help yourself and make your choice!

But now it´s time for listening to Christine Schäfer´s beautiful voice in a charming performance; the name of the young piano player is Natascha Osterkorn.

"Im wunderschönen Monat Mai, als alle Knospen sprangen, da ist in meinem Herzen die Liebe aufgegangen". Lovely.

Mittwoch, 29. April 2009

On my little Couch. Holly and Carrie, waiting.



I follow PenguinBooks on Twitter and they sent me an email! Asked about my favorite book. Nice guys;-). Here it is: Breakfast at Tiffany´s, of course (why of course??). I adore Truman Capote. When I was young, I loved the movie and Audrey Hepburn (so does my sweet 17 at home: back home from her first trip to New York City with her Dad, she proudly presented her brandnew Audrey-Tiffany´s-Shirt;-)); in my mature years, I think Capote was right to prefer Marilyn as Holly:

Audrey was a Belgian noblewoman with a British father; Marilyn would have been the better choice for playing this broken American country rose, abused as a child, spoilt as a teenager and used as a woman; Audrey, a former professional ballet dancer, is nothing but a pretty face and chic coat-tree and no actress (and she knows); George Peppard is a big pain in the arse, a true joke as Mary Astor´s toyboy and definitly not gay like the guy in the novel; shame on Jerry Lewis as Mr Yunioshi; and - from the point of narrative technique - an important character like Joe, the Bartender that structures the whole story, in the movie is of no importance at all. And I do hate Audrey singing and the Hollywood happy ending crap (Maryilin would have given it the ironic treatment).

Have got a smart and not that often offered copy of this umpteen times edited novel still beloved by readers up to this very day - a British pocket edition of 1961, republished 1962 (twice), 1963, 1964, 1966, 1968, 1969. The cover illustration of an unknown artist is gorgeous, pop art-like and puts it in a nutshell, doesn´t it? The edition is pretty rare and of a good, not quite fine, condition. Collectors interested should contact me via this blog.

At the moment, Holly is taking a nap on my brandnew bookshop couch- together with
Sister Carrie ("abridged for modern readers"), ed. 2nd printing nov. 1962 (first oct. 1962) for the mass market by Pocket Books Inc., Rockefeller Center, NYC (those with "Gertrude the Kangaroo"), published by arrangement with Mrs Theodore Dreiser. With an introduction (with parts of it edited in the New York Times Book Review 1949) by editor Maxwell Geismar, a New York college professor, literary critic and biographer (read about Maxwell Geismar at the New York State Literary Tree); the especially fine, advertising-poster-like front cover illustration is by Roy Price, as the back cover tells me. I found this one by Roy Price at artnet - must have been the same model, maybe his girl! Nothing more is told about this almost forgotten artist on the internet - would like to know more: anybody there who could tell me?

By the way: both pocket books are for sale; the little obviously handmade couch is not: guess where I found it? On the street - waiting all by itself for the bulk rubbish truck! I took it home and will keep it as a resting place for my paper guests on their journey through. This time for Carrie and Holly.

Both books are listed - together with numerous exciting and interesting editions offered by various bookshops from the US, from the UK and from Europe - at Amazon-.

"In your rocking chair, by your window dreaming, shall you long, alone. In your rocking chair, by your window, shall you dream such happiness as you may never feel." Or on my little couch......

Dienstag, 28. April 2009

Participation Age, Second Life und ein Guru aus dem Online-Antiquariat: Neue Wege im Bücherland.

Wenn ich gelegentlich auf dem Flohmarkt um die Ecke nach Büchern stöbere, nervt mich stets der türkische Billige Jakob für Obst und Gemüse, der kurz vor Toresschluss die letzten schrödeligen Erdbeeren aus Litauen für 50 Cent das Pfund an den Mann bringen will: "Billig, billig, billig! Angebot, Angebot, Angebot!" schreit er mit heiserer Stimme gebetsmühlenartig in der Warteschleife, und die KundInnen strömen und schlagen sich um die Plastikschälchen mit zweifelhaftem rotzerquetschtem Inhalt. Er macht das zwei Mal die Woche (und an den anderen Tagen vermutlich andernorts), endet immer bei "billig, billig, billig" und 50 Cent und muss, da er ja immer wieder mit gigantischen Obstbergen wiederkommt, dennoch seinen Schnitt machen.

So ähnlich muss es den Kollegen von der Verpackungsspekulantenmafia bei Amazon und Co. gehen, die für 0,1 Cent "verlagsfrische" Bücher im Internet verhökern, natürlich im "luftgepolsterten Umschlag"; auch sie werden ihren Schnitt machen mit Masse statt Klasse - anders als der Kollege vom Gemüsestand, bei dessen Ware der Kunde den Gammel ja deutlich sieht, verschweigen sie selbstredend gerne die Mängel ihrer "frischen" Exemplare. Die Käufer solcher Angebote sind, scheint´s, ohnehin eher an den wattierten Umschlägen und an den Clips interessiert als am Inhalt. Warum ich jetzt gerade an diese "Kollegen" (gerne treten sie unter den klassenspezifischen Namen wie "Mannis Bücherkiste" oder "DasBilligeBuch" in Erscheinung) denken muss, weiss ich auch nicht; vermutlich, weil ich Appetit auf Erdbeeren habe und daran denke, am Wochenende wieder mal zum Flohmarkt zu gehen;-)

Eigentlich wollte ich über was ganz anderes posten: in - noch (mal sehen, was draus wird) - unregelmäßigen Abständen binde ich ab sofort einen Strauß thematisch interessanter Links, die mir bei Internet-Recherchen begegnet sind. Hier sind die ersten:

Eine sich etwas kraus und verstiegen lesende Pressemitteilung erreichte mich über newmax: die Literatur sei endlich auf dem Weg ins
Participation Age; dachte zunächst, ich hätte mich verlesen, aber steht da wirklich so: es geht um eine offene und zu allem Schreck auch noch vom Freistatt Bayern geförderte Plattform, die - wenn ich das krause Geschw. (sorry) einer Dame der Geschäftsführung richtig deute - die Absicht hegt, Autoren und "anderen Künstlern" einzureden, geistiges Eigentum und Kreativität miteinander zu teilen und mit gebündelter Energie und algorithmisch berechneter "dynamischer Preisfindung" (die Geschäftsführerin hat Informatik studiert und war früher Sales Managerin bei Amazon) als E-Book für Kindle & Co. an den Markt zu bringen. Mache sich jeder selber ein Bild. Der Webauftritt des Unternehmens namens
Litogo mitsamt seiner "Wikipockets" übereugt mich persönlich eher nicht, das ganze Ding ist zu gewollt und zu lollipop-kleinmädchenquietschbunt; im Grunde geht es um Ähnliches wie bei den guten alten Bezahlverlagen: um die Kitzelung der Eitelkeit von "Bestsellerautoren von morgen"; na ja. Bis das E-Book erwachsen ist, wird es noch durch so manche pubertäre Eskapade auffällig werden. Und jeder ist ein Künstler, wusste schon Joseph Beuys. Dass sich für mich Kreativität und staatliche Förderung prinzipiell ausschließen, ist Privatmeinung, kann man durchaus anders sehen.

Dass Amazon mal wieder zur rechten Zeit zugeschlagen und die beliebte E-Book-Application Stanza mitsamt ihres Schöpferunternehmens Lexcycle eingekauft hat, berichtet nach der Lektüre des entsprechenden Hausblogs des Unternehmens u.a.
Create or Die; auf Französisch gibt es entsprechende, ebenfalls auffallend zurückhaltende Infos bei NetEco: eine gute Gelegenheit, sich einmal vertieft mit der Welt des E-Business in Frankreich zu befassen.

E-Business in USA ist bekanntlich immer etwas lauter und für europäische Verhältnisse marktschreierischer als in Europa, auch auf dem Buchsektor: ein Beispiel dafür sind die nahezu überbordenden Aktivitäten des amerikanischen Gurus der Online-Antiquariatsszene Steve Weber: der Veteran der U.S. Airforce und studierte Journalist aus West Virginia nutzt nicht nur intensiv sämtliche Plattformen, die sich ihm bieten, als Marketinginstrumente in eigener Sache, bloggt, twittert und produziert Sachbücher im Selbstverlag, selbstverständlich auch als E-Book und im eigenen Amazon Store; seine Tipps zum Handeln mit gebrauchten und raren Büchern vom heimischen Schreibtisch aus sind ohne Frage brauchbar, informativ, bei aller Redseligkeit kein hohles Geschwätz, oft erfrischend simpel und gerade daher vermutlich so erfolgversprechend: näheres
hier:

Steve führt seinen seit Beginn seiner Selbstständigkeit als Online-Antiquar 2001 stetig wachsenden Erfolg nicht zuletzt auf eine simple Tatsache zurück: seine Unbefangenheit, mit der er die Sache einst angign: er sei halt nie ein hochtrabender Bücherwurm mit Rosinen im Kopf gewesen, sondern ein eher technikaffiner und allem Neuen aufgeschlossener Zeitgenosse mit Freude an Büchern, der aus dieser Freude ein ausgebautes Hobby und irgendwann eine Lebensexistenz machte; vielleicht in der Tat nicht der schlechteste Ansatz für Erfolg in diesem Business. Dass beim erfolgreichen Handeln mit alten Büchern nicht nur die richtige Nase, ein langer Atem und unermüdliches Suchen und Finden wesentlich sind, sondern gelegentlich schlicht Glück, verschweigt er nicht: die Geschichte mit dem vergessenen Körbchen unter einem Tisch bei einem Bibliotheksflohmarkt, in dem sich zwischen lauter Ramsch eine 100 Dollar-Buchperle fand, ist mir in der Form auch einmal widerfahren;-). Ansonsten gebe ich dem Guru recht: nicht vom dicken Geschäft mit millionenteuren Sammlerstücken träumen (an die kommt auch ein Amazon-Guru eher selten), sondern sich im mittleren Segment mit vielen Verkäufen eine solide und sichere Position schaffen; Ausreisser nach oben nicht ausgeschlossen.

Zum Schluss noch ein Blick auf eine ungewöhnliche Buchhandlung mit Antiquariat in Hoquiam im amerikanischen Bundesstatt Washington:
Jackson Street Books: im 9000 Einwohner-Städtchen mit Holzfällertradition, singt man zwar gerne in den entsprechenden Hemden volkstümlich-zeitkritische Lieder zur Gitarre zwischen Bücherregalen, ist aber ansonsten auf der Höhe der Zeit: mit Online-Handel, Bezahlen mit Pay Pal, Bloggen und sogar einem eigenen Auftritt bei Second Life, wo sie ebenfalls Bücher verkaufen; geht also doch beides, das Traditionelle und das Neue. Die als linksalternativ einzustufenden Macher von Jackson Street Books, ein Ehepaar mittleren Alters, verkaufen übrigens wie selbstverständlich alte und neue Bücher in einunddemselben Laden: mein Credo, in Deutschland leider nach wie vor nicht oder nur schamhaft realisierbar - wie lange noch?

Kleine, feine Buchhandlungen mit eigenen Überlebensstrategien und ungewöhnlichen Konzepten (ebensfalls mein Credo: die werden auch im Amazon-Age überleben, die gesichtslosen Ketten eher nicht) wird dieses Blog in loser Folge einige vorstellen: solche, die ich selber besucht habe (vielleicht irgendwann mal mit Podcast) und solche, die ich im Netz aufgestöbert habe.

Mein Buchtipp wird diesmal auf morgen verschoben - auch eine bekennende Nachteule wie ich muss mal schlafen und geht heute frueher als gewohnt zur Ruhe: zumal morgen wieder Trüffelsuche in Sachen Bücher angesagt ist;-). Als Bettlektüre liegt heute was Leichtes bereit: Hans J. Massaquoi (ein Angebot von buy-a-fine-book, meinem Amazon-Auftritt, ist auch dabei, und somit ist es dann doch noch ein Buchtipp;-)), eine leichte, aber nicht nervende Lektüre; gerade richtig nach einem anstrengenden Tag (und auch eine Erfolgsstory, die Mut macht und für ruhige Träume sorgt: nicht das Schlechteste, was man über ein Buch sagen kann); gute Nacht denn.

Mittwoch, 22. April 2009

Hello, Booklovers! Welcome to my new Blog!


Hello, this is Marita from Germany calling. I´m a "freshwoman" in online bookselling and started my business last November after a lifelong love for books, esp. second-hand, rare and out-of-print books. I started with Ebay and stopped soon, frustrated by flaw support, high fees and low profit; tried AbeBooks and stopped again, frustrated by more than low profit and a much too old-fashioned, talktative and confusing performance (though the fees are ok and the support is not high profile but friendly and endeavoring). In the end, the antiquarian amazon ended up with Amazon. Want to know what I disliked most dealing via AbeBooks? They pretend being book lovers focussing on rare books; but most of their members, esp. the German ones, are simply cheap-Jacks. Amazon doesn´t pretend anything, doesn´t speechify with a pseudo-scholarly attitude, takes the bothering from my shoulders and supports my concentrating on the business I master best: selling second-hand books on the internet.

The most exciting and fascinating aspect of selling second-hand books is: you never know what species of book will come along; big surprises included. This blog will tell you about my adventures while hunting the precious deer.

By the way: on 23 April, the bookworm world and the Unesco celebrate
The World Book and Copyright Day. A perfect day for starting this blog, n'est-ce pas?

In each posting, I will present a book I have in store: some of them I offer at Amazon marketplace, some I don´t. Most of them are German, some English, French or Italian, Portuguese, even Icelandic and Lithuanian.
This is my shop at Amazon marketplace.

Hallo, darf ich mich vorstellen? Ich bin seit kurzem Online-Antiquarin und vor noch nicht allzu langer Zeit bei Amazon marketplace als Verkäufer bzw. Shopbetreiber eingestiegen. Vorher habe ich es - nicht so recht glücklich - bei Ebay probiert, ganz kurz beim recht umständlichen und mir zu schwerfälligen AbeBooks (nicht umsonst sind die dort porträtierten Antiquare sämtlich jenseits der Seniorengrenze) und nun glücklich und zufrieden bei Amazon: anders als viele besonders deutsche Antiquare habe ich als Goliath keine Probleme mit dem Riesen: was nützt es mir, wenn ich nobel im Elfenbeinturm versaure, keine Bücher verkaufe und ehrenvoll zwichen alten Buchdeckeln Staub fresse? Aus einem schweinsledernen Edeleinband wird kein Schweinebraten. Auch Bücherverkaufen ist Business; warum nicht vom Riesen profitieren und dennoch als Goliath seinen Schnitt machen? Schämen tu ich mich dafür nicht. Ganz Ausgefallenes kann ich ja immer noch im eigenen kleinen Shop anbieten. Dazu und auch zu meiner Meinung über AbeBooks und Spezialplattformen wie Antiqbooks und Co. demnächst mehr in diesem Blog.

Ich blogge auf Englisch und auf Deutsch im Wechsel. Die meisten meiner Bücher sind allerdings deutsche Produkte, ich habe aber auch Englisches, Französisches, Italienisches, Portugiesisches und sogar Isländisches und Litauisches im Angebot. Einige der Bücher stelle ich hier vor. Schreibe über meine Jagdabenteuer als Greenhorn in der Welt gebrauchter und antiquarischer Bücher. Das Spannende am Handel mit gebrauchten Büchern ist ja: man weiß nie, wie die Beute ausfällt, was für Schätzchen dir ins Netz gehen. Da trifft schon mal der Wandermönch auf die Wanderratte. Die Zusammenstellung des Sortiments gerät gelegentlich recht abenteuerlich. Mängelexemplare, Remittenden oder ausgemusterte Büchereiexemplare - leider tummeln sich bei Amazon und zunehmend auch bei AbeBooks (was letztere für mich zunehmend überflüssig macht, aber davon ein andermal mehr) zahllose Händlerpersönlichkeiten, die nur vom Verscherbeln , anders kann man das nicht nennen , solcher 1 Cent-Ware leben - finden sich bei mir jedoch äußerst selten und nur in Ausnahmefällen; von Büchern, geschweige denn antiquarischen, verstehen diese Buchtrödler eher wenig. Weghexen kann man sie nicht, dafür ist der Zug abgefahren - aber mit guten Angeboten zu fairen Preisen dagegen halten, das geht durchaus.

Ich freue mich, wenn Leser mir folgen. Im Lauf der Zeit wird es sicher noch die eine oder andere Änderung geben, Ergänzungen, Verbesserungen, Erweiterungen. Jedenfalls wünsche ich uns viel Spaß! Ich freu mich.

Heute ist ja der Welttag des Buchs und des Copyrights der Unesco. Obwohl ich von derlei "Gedenktagen" (man gedenkt ja eigentlich immer gerne der Toten, oder?) wenig bis nichts halte, zumal ein Strohfeuer für den Tag und morgen eh vergessen, ist es doch ein passender Beginn für dieses Blog.

Und ein Buch - es ist über Amazon zu bestellen (bei "buy-a-fine-book", auch bei anderen Anbietern) - stelle ich euch natürlich auch noch vor: "Hillary und Bill. Die Geschichte einer Ehe" von Christopher Andersen, 1999 in deutscher Übersetzung erschienen bei Marion von Schröder.
Hier könnt ihr stöbern. Das Buch ist sauber und sachlich, dabei immer um Fairness bemüht geschrieben. Der Autor ist Journalist und versteht sein Handwerk. Viel erfährt der Leser über Bills Sex-Eskapaden und Hillarys Wutausbrüche inkl. fliegender Aschenbecher und herausgerissener Küchenschubladen im Weissen Haus. Reisserisch oder Schlüsselloch-notgeil wird der Autor dabei gottlob nie. Voyeure werden enttäuscht sein. Seit Ms Clinton nun selber unter Obama als Aussenministerin ihrem Land dient, kann ein kleiner Rückblick auf ihre mehr als merk- und denkwürdige Ehe nicht schaden; schlau aus den beiden wird der Leser auch nach Beendigung der Lektüre nicht; warum die zwei ungleichen Erfolgsmenschen den Bund fürs Leben schlossen, bleibt nach wie vor vage und Spekulation (wenn es Gründe außer "Liebe" gibt, sind es eher ungemütliche). Die Frage, die mich besonders interessiert: Warum heisst das Buch im Original "Bill and Hillary" und auf Deutsch "Hillary und Bill"? Auch die Antwort auf diese Frage erschliesst sich mir nur vage.........

For my English-speaking readers: Why is the book of 1999 by American author Christopher Andersen about the Clinton couple, shown above in the picture, in English entitled "Bill and Hillary", in the German translation "Hillary und Bill"? Can anybody tell me?