Dienstag, 5. Mai 2009

From Italy with love. A fine vintage Campania guidebook longing for a cozy shelf.





It´s raining cats and dogs at my place, it´s flipping cold and windy and myriads away from "im wunderschönen Monat Mai" and Heinrich Heine. Maybe a nice armchair traveling to Italy would help. Forget about the Italy of today, dream of the alltime dreamland of chilled-to-the-bones Europeans and North Americans; of blossoming lemon and spicy-smelling pine trees, singing cicadas, a warm night in spring, with a fresh breeze from the Mediterranean, caressing your face, red vine and pasta on the terrace, watching beautiful signore and attractive signori passing by; ancient ruins and brandnew fiat cars, bella figura and mamma mia, fashion, masses of cell phones and Pater Pio, big drama in the streets, canzone and Capri by night - all that kitschy folklore stuff a hearty dose of we´re all in need of from time to time, like a little child needs a lollipop or an addict his shot.

The best way to travel to your pittoresque private Italy without leaving your cozy armchair, is studying a richly illustrated guidebook. Leave the Italy of a Silvio Berlusconi and his Comedy of Errors and School for Wives to the
media and reach for a fine vintage guide to console your shivering soul. Like this one that joined my stock one of these days: it´s about
Campania in southern Italy.

Guide D´Italia: Campania. Napoli. La Campania fra il Garigliano e il Sele e le isole partenopee. Il Cilento eil Vallo di Diano. Fabbri Editori, Milano 1985, 276 pages, with a bibliography and a register. The book is far more than a simple guidebook but a high quality first introduction into Campanian history, culture and landscape,conceived and written under the scientific guidance of Umberto Bonapace, a well-reputed expert for geographic studies from Novarra: his opus magnum, a 5 vol. world geographical encyclopedia, was
translated to English.

The said guidebook is in a very fine vintage condition, with very mildly tanned pages, a red ribbon and a decent odeur pleasing to the nose; the photos the book is packed with are not kitschy but tasteful with pleasant colors and in a good style, so is the washable cover, illustrated with a scenic color photo of Naples. The relatively large volume is rather heavy and made for the domestic coffee table and not for your purse or your rucksack;-). Who is interested in purchasing the book and is in need of further information should contact me via e-mail. The copy I have in stock is the only one available on the internet at the moment. It feels fine at my place, but is longing for a cozy shelf at a true coinnaisseur´s home;-). Help yourself!

an update: Amazon nimmt den angekündigten Gewerbezwang für den Verkauf antiquarischer Bücher mit Sammlerwert wieder zurück!

un update: Amazon rudert bei den neuen Zulassungsbedingungen für Anbieter "echter" antiquarischer Bücher mit Sammlerwert mit "collectible"-Status teilweise zurück. Nach massiven Protesten der Verkäufer muessen nun doch kein Gewerbe nachgewiesen werden und keine 40$ monatlich zwingend gezahlt werden, um solche hochpreisigeren Bücher überhaupt einstellen zu können. Noch nie zuvor habe er erlebt, dass Amazon eine Änderung innerhalb der hauseigenen Handelspolitik so schnell wieder zurückgenommen habe, meint Steve Weber, auf dessen Artikel dieser Blogbeitrag fusst, mit entsprechendem Link zu Amazon.

Offenbar rumort es bei Amazon gewaltig hinter den Kulissen, wohl auch was die Abgrenzung zu AbeBooks betrifft, die sich die Amerikaner ja erst Ende letzten Jahres bewusst als konkurrierende Laus in den Pelz gesetzt haben. Sie werden gewusst haben, warum. Wetten, dass sich da noch einiges tun wird? - Kassandra muss man nicht heissen, um windige Zeiten für den bislang eher gemütlich im Kielwasser des aufgebretzelteren Mutterschiffs vornehm und still vor sich hindümpelnden AbeBooks-Nachen vorauszuahnen.

Wie gesagt, sind das bislang ausschliesslich amerikanische Angelegenheiten. Abwarten, was das für Amazon Deutschland bedeutet. Jedenfalls nimmt Amazon - anders etwa als das schnodderige und arrogante Ebay - Feedback von seinen Verkäufern und Händlern durchaus ernst und an.Wenn´s dann noch so richtig mit der Kommunikation klappt, um so besser.

Montag, 4. Mai 2009

Hochpreisiges bei AbeBooks, Godlfunde in Edinburgh und der letzte Band in Kassel. Handel mit Büchern online, klassisch und querbeet. Ein Streifzug.

Auf Deutsch: heute wieder ein paar lesenwerte Links:

Das ursprünglich in Kanada beheimatete Online-Marktplatzangebot für gebrauchte, antiquarische und rare (auch neue) Bücher, AbeBooks, hat ein liebevoll und engagiert gestaltetes Blog von großer Themenvielfalt, das nicht nur den AbeBooks-Kunden interessiert. Da nicht alle dort verfassten Beiträge für Leser ausserhalb des angloamerikanischen Buch- und Lesekulturkreises spannend sind, liste ich dieses Reading Copy Book Blog nicht in meiner Blogrolle, sondern ganz unten auf der Seite in der Linkliste. Interessant auch für internationale Leser ist die Präsentation der spektakulärsten AbeBooks-Verkäufe im Monat April 2009:

Spitzenreiter ist ein Klassiker des nordamerikanischen schwul-lesbischen Literaturkanons: Imre: A Memorandum, die Geschichter einer Liebe unter Männern in Romanform. Beachtliche 12000$ brachte die rare, im Privatdruck erschienene Erstausgabe aus dem Jahr 1906, dem Anbieter ein. Der Autor, Edward Irenäus Prime-Stevenson, der unter dem nom de plume Xavier Mayne schrieb, gilt bis heute unter amerikanischen homosexuellen Literaturfreunden als Ikone und wird geschätzt wegen seiner einfühlsamen und sensiblen Schilderung einer im k.u.k.- Ungarn angesiedelten Liebesgeschichte unter Männern; der Roman wird bis heute in neuen Ausgaben gedruckt und ist u.a. bei AbeBooks und bei Amazon zu erschwinglichen Preisen (unter 20$) erhältlich. Prime-Stevenson, über dessen weiteres literarisches Wirken sonst wenig bekannt ist, starb 1942 mit Anfang 80 in seiner Wahlheimat im schweizerischen Lausanne.

Interessant auch ein Blick auf die Top Ten der am teuersten verkauften Bücher bei AbeBook im vergangenen Monat insgesamt: zu nennen wären u.a. eine Erstausgabe von William Faulkners Roman Sartoris aus dem Jahr 1929 (5000$) und eine 24bändige Biografie Winston Churchills (über 5000$) in einer Auflage aus jüngerer Zeit sowie seltene Erstausgaben aus den Bereichen Militärgeschichte, Physik und Botanik sowie das Werk eines islamischen Rechtsgelehrten aus dem 13. Jahrhundert (brachte trotz fehlender erster Blätter immerhin noch 4000$). Unter den hochkarätigsten Verkäufen im gesamten Jahr 2008 findet sich auch eine Erstausgabe einer englischen Übersetzung von Grimms Märchen für immerhin 11000$; hier die gesamte Liste; auch eine originale Schreibmaschine von George Bernard Shaw gehört dazu: für knapp unter 8000$ fand sich ein kauffreudiger Fan des irischen Autors.

Das meiste Geld bringen allerdings nach wie vor von der Autorin handsignierte Erstausgaben der Harry Potter-Bände aus der Feder von Joan K. Rowling; natürlich nur im englischen Original.

Eine sehr schöne, laufend aktualisierte Seite, die sich ausschließlich dem raren Buch, seinem Sammeln und seinem Kauf und Verkauf widmet, betreibt Lee Jay Stoltzfuß: Rare Book News; Der Herausgeber ist Antiquar in Pennsylvania und betreibt auch eine wunderschöne und äußerst spannende Seite zur Geschichte der Buchdruckerkunst in seinem Heimatcounty: The Black Art. A History of Printing in Lancaster County, PA..

Die täglich aktualisierten Rare Book News bieten neben feuilletonistisch aufbereiteten, auch den Laien ansprechenden Fachartikeln auch Kurioses: so etwa die Story über die Mitarbeiterin eines christlichen Charity Shops (in etwa deutschen Diakonieläden entsprechend) in Edinburgh, die in einem anonym vor ihrer Türschwelle abgegebenen Spendensack mit gebrauchten Büchern zwei Schätzchen fand: wertvolle Erstausgaben aus den Jahren 1796 bzw. 1803, darunter ein Buch aus der Feder der bekannten schottischen Poetin Anne Grant. Die Bücher sollen nach Einschätzung eines Edinburgher Antiquars je um die 1000 englische Pfund (in Euro etwas mehr) wert sein: jetzt warten die Raritäten auf ihren hoffentlich erfolgreichen Verkauf für karitative Zwecke beim anstehenden Kirchenfest in der schottischen Bücherstadt.

Die kleine erstaunliche Geschichte findet sich im Original hier. Einen solchen Fund habe ich bei meinen zahlreichen Streifzügen durch Diakonie- und andere deutsche Charity Shops, wo man im kleineren Rahmen tatsächlich gelegentlich einmal für sehr kleines Geld auf Gold stößt, bislang noch nicht gemacht.

Zum Schluss ein Artikel aus der Lokalausgabe Kassel der Hessischen Allgemeinen Zeitung, der traurig stimmt und das leider derzeit in Deutschland so typische unrühmliche, sang- und klanglose Abtreten eingesessener Buchhandlungen klassischen Stils an einem Kasseler Beispiel beschreibt: die Buchhandlung Vaternahm, für Generationen von Bücherfreunden in der nordhessischen Metropole ein Begriff für Qualität und gerühmt wegen ihrer gutsortierten Kinder- und Jugendbuchabteilung, schliesst nach rund 50 Jahren vor Ort ihre Pforten; ein weiteres, ähnlich traditionsreiches Unternehmen, Lometsch, hatte bereits im vergangenen Jahr das letzte Buch aus dem Regal genommen; jetzt heisst es "Schlussverkauf" zu Schnäppchenpreisen in der allerletzten "kleinen" Buchhandlung in Kassel; Grund: Insolvenz. Eigentlich nicht so glücklich für die Stadt der Kultur und Kunst (Stichwort: "documenta"), die sich ausgerechnet auf zwei Ikonen der deutschen Literatur berufen kann: die Brüder Grimm. Das ist nun irgendwie doch peinlich und nicht nur Kasseler meinen: das musste nicht sein. Nicht immer gehen solche Entwicklungen auf das Konto des bösen Vielfrass Amazon; manchmal sind sie schlicht hausgemacht. Hier der Artikel über ein trauriges letztes Kapitel. Der Run auf die Regale soll gigantisch gewesen sein. Bis Ende des Monats können Schnäppchenjäger noch in Kassel an der Oberen Königstraße auf Beutezug gehen. Andere Läden der nordhessisch-südniedersächsischen Mini-Kette Vaternahm bleiben laut Aussage der Insolvenzverwalter bis auf weiteres erhalten; und die Website gibt´s natürlich auch noch; wenn die inhaltlich und optisch altjüngferlich-biedere Langweiligkeit und Verstaubheit dieses Webauftritts alledings symptomatisch sein sollte, dann wundert mich das unrühmliche Ende eher nicht....

Sonntag, 3. Mai 2009

Icelandic icon: former president Vigdis Finnbogadottir in a 1988 biography. A chance discovery.




As we all know, Iceland has got a new prime minister: Johanna Sigurdardottir, 66 (by the way: the first - openly - gay female chief-of-state in modern history and married to her companion jenina
since 2002). But Johanna is not the first Icelandic woman who served her country as a high profile politician: from 1980-1996, Vigdis Finnbogadottir, a former teacher of French,was the fourth president of Iceland and the first woman in the world in this position
ever.

One of these days, I came across a fine copy of a biography on Vigdis in Icelandic language: Ein Á Forsetavakt. Dagar í lífí Vigdísar Finnbogadóttur. The author is Steinunn Sigurdardottir (b. 1950), one of Iceland´s most prominent novelists and poets, who recently moved to Berlin. The fiction works of the studied psychologist and former broadcasting journalist are all focused on strong emotions, unfulfilled love and the grandioseness of the Icelandic landscape; most of here books were translated to English, French, German and other languages; the said biography - the only piece of work of this genre in Steinunn Sigurdardottir´s oeuvre - was a bestseller in the author´s native Iceland, published 1988 in several editions at Reykjavik Idunn publishing company (pp 173).

As I don´t speak Icelandic, I can´t tell you about the contents of the book, but can describe its lookings: the dustwrapper, with a large colored photo of the former president in her office, is in a very fine condition, so is the complete book, which is packed with official and private photos: they show a tall, slim, natural blonde lady who seems to have filled her position with a friendly and relaxed dignity in every respect: as a single mother of an adopted daughter, the longtime president of Iceland, similar to the new Icelandic prime minister of our days, was an early and unspectacular icon of women´s lib without making a big fuss about it. Vigdis Finnbogadottir is still active and works as a representative for the UNESCO; her special interest is the protection of landscape.

There is a large handwritten dedication in Icelandic on the endpaper, which is the only "damage" I could discover. I found the book - as I often do - in a local charity shop kept by the protestant church. And I wonder how this very special book found its way to this hidden place in a German city. Sometimes the mysterious and hidden story behind a book that comes my way makes me dreaming and pitching a tale;-); maybe good stuff for writing a book by myself:-).

Searching the internet, I found just one single copy of the book for sale -
in Iceland. German antiquarian booksellers offer biographies of Vigdis Finnbogadottir written in Icelandic language by different authors, but not this one. Who is interested in purchasing should contact me via e-mail.

Having this Icelandic book lying on my desk and looking at the very unique Icelandic letters, memory comes along and drives me kind of sentimental: bringing back my teenage years and the picture of a young boy with a cute accent, stiff-as-a-poker movements while doing the disco bump, wearing old-fashioned shirts and trousers and funny multicolored shoes. He robbed my heart and was destined to be my very first; and he was from Iceland; but this is another story to tell.

Please pardon the flaw quality of the photos: I´m a lousy photographer! p.1: in the presidential office; p.2: as a language student in Grenoble, France; p.3: riding a pony with daughter Astrid.

And Bogi, by the way, if you happen to pass this blog: yes, it´s you I´ve been talking about!

Samstag, 2. Mai 2009

Neue Definition des "Sammlerstücks" im antiquarischen Angebot und Kooperation mit Hermes. Amazon rüstet auf.

Auf Deutsch: :

Der unermüdliche Guru des antiquarischen Handels im Internet, Steve Weber, weist auf eine Neuerung für Amazon-Verkäufer hin, die aufhorchen lässt: schärfere Bedingungen für das Einstellen in der Bewertungsgruppe "collectible" (entspricht unserem "Sammlerstück"); hier der Link zu Steves Seite. Als "collectible" im strengeren Sinn stuft Amazon u.a. signierte Bücher (vom Autor, vom Übersetzer), Erstausgaben und Erstdrucke sowie sehr seltene Bücher oder Bücher mit besonderen Alleinstellungsmerkmalen ein (etwa ein besonderes Cover); Massenware, Remittenden, Mängelexemplare und Restposten sowie ausgemusterte Bibliotheksexemplare und auch Buchclubausgaben sind ab sofort ausdrücklich von dieser "de luxe"-Kategorie ausgeschlossen; den oft irregeleiteten Kunden wird´s freuen. Zugelassen sind als Anbieter für diesen VIP-Bereich auf dem amerikanischen Amazon Marketplace seit dem 29. April nur noch angemeldete Verkäufer mit Gewerbe, und zwar ausschließlich auf Antrag online: erst wenn dieser nach Prüfung genehmigt ist, dürfen neben dem üblichen Angebot auch hochwertige Sammlerexemplare gelistet werden; allen anderen Verkäufern wird die "collectible"-Funktion verweigert.

Die Verkäufer sind ab sofort angehalten, in der gehobenen Kategorie ihre Angebote äusserst genau und detailfreudig zu beschreiben, auch den kleinsten Defekt zu benennen und die Klassifizierung von "akzeptabel" bis "wie neu" korrekt vorzunehmen ohne auch kleinere Mängel wegzumogeln. In den Kreis dieser erlauchten Luxus-Verkäufer aufgenommen wird nur, wer eine sehr gute Bewertungsbilanz über einen längeren Zeitraum vorzuweisen hat; eine eigene feste Website oder gar ein "echtes" Ladengeschäft neben dem Online Shop könnten den Zugang erleichtern, meint Weber, ist sich diesbezüglich aber nicht sicher; die Bewerbung erfolgt per Klick, die persönliche Kommunikation mit Amazon soll dabei jedoch gleich null sein (so werden etwa für eine Ablehnung keine Gründe benannt); näheres zum Procedere auf der
Amazon-Seite. Die Wartezeit bis zur Freischaltung soll ca. eine Woche dauern; bereits bestehende, nicht den Kriterien entsprechende "collectible"-Listings dürfen bis Anfang Juni unverändert eingestellt bleiben, ab dann gelten ausschließlich die neuen Richtlinien.

Ebenfalls neu in dieser Kategorie: es können ab sofort auch Bücher ohne ISBN, die nicht bei Amazon gelistet sind, etwa sehr alte oder Privatdrucke, von Hand gelistet werden (mit genauen bibliografischen Angaben); bei zurückgesandter Ware muss innerhalb von 30 Tagen dem Kunden der Kaufpreis erstattet werden.

Nach Steve Webers Einschätzung verfolgt Amazon hier zwei neue Geschäftsstrategien: Ausbau des seriösen, hochpreisigen "echten" Antiquariathandels, der auch Sammler und investitionsfreudige Käufer anlocken will; andererseits die Unterbindung des marktschreierischen und wettbewerbsverzerrenden Billiger Jakob-Treibens nerviger "Mega-Seller", die sich mit ihrem Angebot durch "Sammlerstück"-Listings von der Masse abzuheben versuchen; über diese Praktiken haben sich, ist zu hören, potentielle Kunden und konkurrierende Anbieter - zu recht - gehäuft bei Amazon beschwert.

Letztendlich heisst das aber auch: Amazon bläst ab sofort unverblümt zum direkten Angriff auf den hochkarätigen Antiquariatshandel im engeren, klassischen Sinn; was das für die erst im Jahr 2008 gekaufte Tochter
AbeBooks, im Kern bislang zuständig für diesen Bereich, bedeuten mag, mag sich jeder gerne ausrechnen. Die, die es immer schon gewusst haben wollen, mögen sich jetzt die Hände reiben.

Wenn zunehmend, wie deutlich zu beobachten, bei Abebooks ungehindert Billig-Buchramsch verkauft werden darf und bei Amazon nun auch millionenteure nichtgelistete Bibeln aus dem 16. Jahrhundert, dann stellt sich die Frage nach dem Sinn zweier solcher Familienmitglieder unter einem Dach.....

Ab wann die neuen Regelungen auch für Amazon Deutschland gelten, ist mir nicht bekannt; noch können bei uns auch sogenannte "Sammlerstücke" ohne vorherige Anmeldung, Prüfung und Einhaltung strenger Zugangskriterien gelistet werden; kommen wird die neue Amazon-Zeit für antiquarische Bücher bei uns auch.....

Im Prinzip begrüße ich die Neuregelung: die Versuchung, bei massenhaft angebotenen Büchern auf das auffälligere "Sammlerstück" auszuweichen, ist zugegeben groß, auch wenn das gute Stück eine "seltene" Bertelsmann-Buchclubausgabe und somit im Prinzip für den Sammler völlig wertlos ist. Meiner Meinung nach müssten die Regeln noch strenger sein: 0,1 Cent-Angebote, Mängelexemplare, ausgemusterte Bibliotheksausgaben und Buchclubangebote gehören vielleicht auf den Flohmarkt und nach Ebay, aber nicht auf einen seriösen Marktplatz wie Amazon; ob sich andererseits die "gehobene" Klasse unter den echten Antiquaren auf Dauer mit einem derart schnodderigen Kommunikationston ködern und gängeln lässt, bleibt abzuwarte. Etwas mehr Freundlichkeit wie bei den kommunikativeren AbeBooklern hätte sich die zivilisierte Buchwelt schon gewünscht; ganz so behäbig wie
hier muss es ja nun auch nicht sein;-).

Hat sicher schon die Runde gemacht: Amazon Deutschland verschickt seine Pakete ab sofort nicht mehr exklusiv mit DHL, sondern auch mit der Quelle-Tochter Hermes; näheres bei golem.de, auf einem Bericht der WELT fussend. So ganz zu trauen scheinem dem blauen Braten die deutschen Amazon-Kunden allerdings noch nicht, wie auf folgendem Amazon-Forum zu lesen.

Der deutsche Kunde ist halt ein Gewohnheitstier und neigt dazu, Neuem erst einmal prinzipiell mit Misstrauen zu begegnen. Zumal Hermes, warum auch immer, seltsamerweise der Ruf anhängt, unzuverlässig, langsam und irgendwie unseriös, da privat zu sein; DHL verbinden die meisten von uns wohl immer noch mit der guten alten staatlichen Post mit dem gelben Posthorn, Kindheit eben, und das kann ja nicht schlecht sein. Was natürlich viel mit Nostalgie und wenig mit Fakten zu tun hat.

Persönlich habe ich mit der Versandabwicklung über Hermes gute Erfahrungen gemacht. Schwere Buchsendungen verschicke ich - wozu ich ja bei Amazon Marketplace die Wahl habe - prinzipiell mit Hermes: das Gewicht spielt hier keine Rolle, da die Versandkosten anders als bei DHL nur nach den Maßen, nicht nach den Kilos berechnet werden. Bei richtig dicken Brocken oder umfangreichen Bücherpaketen würde ich bei DHL, die gerade beim Gewicht saftig abkassieren, in einen Bereich rutschen, wo sich der Versand für kleine Buchverkäufer nicht mehr lohnte. Und bei kleinen, aber mit teurem Inhalt gefüllten Sendungen freut es den Bücherfreund, wenn sein gutes Stück mit Hermes auch im Kleinformat bis zu 500 Euro versichert ankommt (bei DHL erst ab dem teuren Paketformat, nicht beim günstigeren Päckchen möglich). Angekommen ist von mir mit dem Hermes-Boten Losgeschicktes bisher immer, sogar in Polen. Dass ich dabei den Versandverlauf online verfolgen kann, gibt mir und dem wartenden Käufer ein Gefühl der Sicherheit.

Sehr angehem auch, dass ich mein Bücherpakete am Büdchen an der Ecke abgeben kann, und zwar ganztägig auch am Wochenende, bis der Kiosk um 21 Uhr schliesst. Wirtschaftlich angenehmer Nebeneffekt: seit an immer mehr Kiosken, Schlüsseldiensten, Reinigungen und anderen kleinen Geschäften hier bei uns in der Rhein-Ruhr-Region (und sicher auch anderswo) die blauen Hermes-Schilder leuchten, konnte so mancher Ein-Mann-Betrieb die drohende Schliessung abwehren und seine Existenz mithilfe der Quelle-Tochter sichern. Bleibt zu wünschen, dass die allgemeine Akzeptanz von Hermes bei "Otto Normalverbraucher" durch die Zusammenarbeit mit Amazon wächst. Was auch letztendlich DHL zugute käme: Konkurrenz belebt bekanntlich dass Geschäft - Unzuverlässigkeit und vor allem eine völlig unübersichtliche und nicht nachvollziehbare Preispolitik wird sich DHL (und auch die Post) ab sofort nicht mehr leisten können.

Morgen stelle ich wieder ein antiquarisches Buch aus meinem Bestand vor: eine ungewöhnliche Biografie aus Island.

Freitag, 1. Mai 2009

"Im wunderschönen Monat Mai." Heinrich Heines Buch der Lieder. And a little tribute to singer Chrístine Schäfer.

The Avid Amazon wishes all her kind readers a happy 1st of May! Here in Germany, near Cologne, the weather is gorgeous! As for me, I spent the day sitting in front of my pc, playing around with blogger and twitter and poring over fine new articles to prevent you from doing useful things:-). Have a good time, guys.

Listen to German soprano Christine Schäfer performing "Im wunderschönen Monat May"; lyrics: Heinrich Heine (from Buch der Lieder); the melody is by Robert Schumann (from Dichterliebe, op. 48).

Heinrich Heine, who came to fame with his alltime German classic Volkslied "Ich weiss nicht, was soll es bedeuten" (Lied von der Loreley), immortalized himself as a poet with his Buch der Lieder (The Book of Songs), first published 1827 by Heine´s good friend, Julius Campe of Hamburg, one of Germany´s most prolific and courageous publishers of his time. Robert Schumann´s genius made Heines´s Lieder an international success long after the poet´s death as a pretty poor man and refugee in his beloved Paris.

The Lieder, charming gems of sparkling poetry, praising youth, springtime, love, Liebeskummer and loss of love - and of course Heine´s lifelong tender spot: women, mostly pretty but selfish women - are drenched with a typical German attitude towards life and its many spare, idle, waste and at last lost chances:
Wehmut

Heinrich Heines Buch der Lieder is one of the most often published collections of German poetry: numerous copies of various editions, hardcover and pocket, used and new, can be purchased on the internet, as
Eurobuch tells us. Not easy to find out which book - from mass market products up to scholarly editions - would correspond the purchaser´s personal interests.

The Avid Amazon aka buy-a-fine-book has got a copy to offer at
at Amazon Marketplace! A very fine copy of a very smart edition of 1997 (Originalausgabe), published at
Deutscher Taschenbuchverlag (dtv), Bibliothek der Erstausgaben, edited by
Joseph Kiermeier-Debre, professor for German studies at Munich university. With editorial notes, a glossary and biographical notes on Heine. The fine front cover illustration is based on a painting by American abstract artist
Robert Motherwell. By the way: every single copy of Heinrich Heine´s Buch der Lieder listed at Amazon Marketplace is worth being considered for purchasing, of course. Help yourself and make your choice!

But now it´s time for listening to Christine Schäfer´s beautiful voice in a charming performance; the name of the young piano player is Natascha Osterkorn.

"Im wunderschönen Monat Mai, als alle Knospen sprangen, da ist in meinem Herzen die Liebe aufgegangen". Lovely.

Mittwoch, 29. April 2009

On my little Couch. Holly and Carrie, waiting.



I follow PenguinBooks on Twitter and they sent me an email! Asked about my favorite book. Nice guys;-). Here it is: Breakfast at Tiffany´s, of course (why of course??). I adore Truman Capote. When I was young, I loved the movie and Audrey Hepburn (so does my sweet 17 at home: back home from her first trip to New York City with her Dad, she proudly presented her brandnew Audrey-Tiffany´s-Shirt;-)); in my mature years, I think Capote was right to prefer Marilyn as Holly:

Audrey was a Belgian noblewoman with a British father; Marilyn would have been the better choice for playing this broken American country rose, abused as a child, spoilt as a teenager and used as a woman; Audrey, a former professional ballet dancer, is nothing but a pretty face and chic coat-tree and no actress (and she knows); George Peppard is a big pain in the arse, a true joke as Mary Astor´s toyboy and definitly not gay like the guy in the novel; shame on Jerry Lewis as Mr Yunioshi; and - from the point of narrative technique - an important character like Joe, the Bartender that structures the whole story, in the movie is of no importance at all. And I do hate Audrey singing and the Hollywood happy ending crap (Maryilin would have given it the ironic treatment).

Have got a smart and not that often offered copy of this umpteen times edited novel still beloved by readers up to this very day - a British pocket edition of 1961, republished 1962 (twice), 1963, 1964, 1966, 1968, 1969. The cover illustration of an unknown artist is gorgeous, pop art-like and puts it in a nutshell, doesn´t it? The edition is pretty rare and of a good, not quite fine, condition. Collectors interested should contact me via this blog.

At the moment, Holly is taking a nap on my brandnew bookshop couch- together with
Sister Carrie ("abridged for modern readers"), ed. 2nd printing nov. 1962 (first oct. 1962) for the mass market by Pocket Books Inc., Rockefeller Center, NYC (those with "Gertrude the Kangaroo"), published by arrangement with Mrs Theodore Dreiser. With an introduction (with parts of it edited in the New York Times Book Review 1949) by editor Maxwell Geismar, a New York college professor, literary critic and biographer (read about Maxwell Geismar at the New York State Literary Tree); the especially fine, advertising-poster-like front cover illustration is by Roy Price, as the back cover tells me. I found this one by Roy Price at artnet - must have been the same model, maybe his girl! Nothing more is told about this almost forgotten artist on the internet - would like to know more: anybody there who could tell me?

By the way: both pocket books are for sale; the little obviously handmade couch is not: guess where I found it? On the street - waiting all by itself for the bulk rubbish truck! I took it home and will keep it as a resting place for my paper guests on their journey through. This time for Carrie and Holly.

Both books are listed - together with numerous exciting and interesting editions offered by various bookshops from the US, from the UK and from Europe - at Amazon-.

"In your rocking chair, by your window dreaming, shall you long, alone. In your rocking chair, by your window, shall you dream such happiness as you may never feel." Or on my little couch......